Hausfrau als Feuerteufel

Beim ersten Mal, am 18. September, gingen die Brandfahnder noch davon aus, dass Zigarettenasche ein Feuer im Keller eines Mehrfamilienhauses in der Dornbergstraße verursacht hatte. Doch dann brannte es nur sechs Tage später erneut im Keller...
von  Abendzeitung
Wegen eines umgekippten Tanklastzuges kam es am Freitag zum Großeinsatz auf der Autobahn A95.
Wegen eines umgekippten Tanklastzuges kam es am Freitag zum Großeinsatz auf der Autobahn A95. © AZ

MÜNCHEN - Beim ersten Mal, am 18. September, gingen die Brandfahnder noch davon aus, dass Zigarettenasche ein Feuer im Keller eines Mehrfamilienhauses in der Dornbergstraße verursacht hatte. Doch dann brannte es nur sechs Tage später erneut im Keller...

Dieses Mal waren sich die Fahnder sicher: Die Spuren belegten, dass das Feuer vorsätzlich gelegt worden war. Als am 10. November die Feuerwehr dann schon wieder in die Dornbergstraße ausrücken musste, gab es kaum noch Zweifel: Hier war ein Feuerteufel am Werk.

Lange mussten die Fahnder nicht warten, bis er wieder zuschlug: Kaum einen Monat später stieg erneut Rauch aus dem Keller aus, das Treppenhaus des vierstöckigen Wohnhauses war völlig verqualmt.

Aufgrund eindeutiger Hinweise nahm die Polizei eine Hausfrau fest, die im selben Haus wohnt. Jedes Mal war die 47-Jährige in der Nähe des Kellers gesehen worden. Das Motiv der verheirateten Frau, gegen die Haftbefehl erging, ist unbekannt. Sie bestreitet die Vorwürfe. Bei den Brandstiftungen entstand ein Schaden von 21 500 Euro.

Kinderwagen in Brand gesetzt

Ebenfalls mit Absicht wurde am Mittwoch ein leerer Kinderwagen in Ramersdorf angezündet. Er stand unter den Briefkästen im Treppenhaus eines zweistöckigen Mehrfamilienhauses in der Puechberger Straße. Dicker schwarzer Qualm breitete sich im gesamten Treppenhaus aus. Einigen Bewohnern gelang es, die Flammen zu löschen noch bevor die Feuerwehr eintraf. Nachbarn flüchteten durch das verrauchte Treppenhaus.

Ein Mieter aus dem oberen Stockwerk geriet offensichtlich in Panik. Er warf Matratzen aus dem Fenster und war angeblich bereits auf den Fenstersims geklettert - in der Absicht, in die Tiefe zu springen. Davon konnte er aber noch abgehalten werden. Zwei Frauen und ein Mann wurden in Krankenhäuser gebracht. Sechs weitere Mieter wurden im Großraumrettungswagen ambulant behandelt. Bei allen bestand Verdacht auf eine leichte Rauchvergiftung.

Der Schaden wird auf 50 000 bis 100 000 Euro geschätzt. Wer das Feuer legte, ist noch unklar.

Nina Job

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