Hauptbahnhof-Abriss in München: Die Vorkriegsbauten dokumentieren

Im Stadtrat setzen sich zwei Parteien dafür ein, dass beim bevorstehenden Abriss des alten Gebäudes wenigstens die bekannten Reste der Vorkriegsbebauung für die Nachwelt erfasst werden.
München - Der Kampf um die historischen Teile des Hauptbahnhofs ist voll im Gange. So setzte sich die Initiative Münchner Architektur und Kultur (AKU) für einen behutsamen Neubau unter Einbeziehung der alten Reste ein.
Und auch im Stadtrat kommt die Sache langsam an. Wenigstens in Teilen. Etwa bei ÖDP und der Linken. Schon vor vier Jahren hatten sie beantragt, aufzulisten und darzustellen, welche Bausubstanz des Hauptbahnhofs aus der Zeit des Bürkleinbaus und aus der Zeit des Gründerzeitbaus aktuell noch vorhanden ist.
Dies erfolgte damals durch das Planungsreferat allerdings nicht. Das Referat verwies lediglich darauf, dass 2008 aufgrund der Fragmentierung der historischen Bausubstanz "keine Denkmalwürdigkeit erkannt" worden sei.

Jetzt setzten sich die zwei kleinen Parteien dafür ein, dass beim bevorstehenden Abriss wenigstens die bekannten Reste der Vorkriegsbebauung dokumentiert und so für die Nachwelt erhalten wird - etwa Rundbögen des Bürkleinbaus von 1849 (Schalterhalle). "Hinter der Wandverkleidung schlummert wohl weitere Bürklein-Substanz", heißt es in dem Stadtratsantrag.
Auch der gründerzeitliche Quertrakt aus der Erweiterung von 1880 (nebst Kopfbauten im Süden und Norden) ist beim Wiederaufbau zu einem großen Teil erhalten. Auch für ihn wollen ÖDP und Linke wenigstens erreichen, die Bausubstanz fachkundig für die Nachwelt zu dokumentieren - "insbesondere durch Fotografien und/oder Filmaufnahmen".