Hat der Direktor durch Experimente Kinder gefährdet?

Laut SZ sind mehrere Buben im Rahmen einer Studie an Leukämie erkrankt. Die Uni-Klinik prüft nun Vorwürfe gegen den Leiter der Neuen Haunerschen.
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Unter Druck: Der Leiter der Haunerschen Kinderklinik.
Unter Druck: Der Leiter der Haunerschen Kinderklinik. © AZ

München - In der Haunerschen Kinderklinik bahnt sich womöglich ein Skandal an. Laut einem Bericht des SZ-Magazins soll der Mediziner Christoph Klein (seit 2011 Direktor der Kinderklinik) in seiner Zeit an der Medizinischen Hochschule Hannover eine experimentelle Studie vorangetrieben haben, in deren Folge behandelte Kinder an Leukämie erkrankt sind – obwohl das habe verhindert werden können.

Das Uni-Klinikum weist diese Vorwürfe zurück. Bayerns Wissenschaftsminister Ludwig Spaenle (CSU), der Aufsichtsratschef der Klinikums ist, drängt laut Süddeutscher Zeitung aber auf eine „sorgfältige und umfassende Aufklärung“.

Klein gilt als Top-Wissenschaftler und engagierter Medizin-Manager. Mit vielen Spendenaktionen hat er den Neubau der Kinderklinik vorangetrieben und eine Stiftung zur Erforschung seltener Kinderkrankheiten gegründet: die Care-for-rare-Foundation.

 

Wissenschaftliche Standards verletzt?

 

Ehe er 2011 nach München kam, behandelte er zehn Buben, die an der seltenen und lebensbedrohlichen Krankheit „Wiskott-Alderich-Syndrom (WAS) litten, mit Hilfe einer experimentellen Gentherapie. Mehr als der Hälfte dieser Buben sei es zunächst zwar besser gegangen, in der Folge seien sie aber an Leukämie erkrankt.

Der Vorwurf: Man hätte die Buben statt per Gentherapie auch standardmäßig mit einer Stammzellen-Transplantation behandeln können. Das Vorgehen von Klein entspreche nicht wissenschaftlichen Standards.

Neues Hauner: Kinderklinik braucht noch 15 Millionen Euro

Christoph Klein steht laut SZ schon länger in der Kritik wegen seiner forschungsorientierten Arbeit. Das Uni-Klinikum nimmt Klein indes in Schutz: Die Studie sei „nach Standards der ärztliche Ethik“ und „im Interesse der einzelnen Patienten“ erfolgt. Eine interne Kommission werde dennoch die Vorwürfe prüfen.

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