Harry Wijnvoord: Falsches Spiel mit falschem Namen

Ein dubioser Kaffeefahrten-Anbieter wirbt in München mit einem Namen, der dem des holländischen TV-Moderators ähnelt. Der Ex-TV-Star schimpft: „Ich bin entsetzt“
von  Abendzeitung
Ex-Moderator Harry Wijnvoord ist empört
Ex-Moderator Harry Wijnvoord ist empört © dpa

MÜNCHEN - Ein dubioser Kaffeefahrten-Anbieter wirbt in München mit einem Namen, der dem des holländischen TV-Moderators ähnelt. Der Ex-TV-Star schimpft: „Ich bin entsetzt“

Harry Wijnvoord kann es nicht fassen. „Ich bin entsetzt – das ist der absolute Hammer!“, schimpft der TV-Moderator, der mit der Spielshow „Der Preis ist heiß“ jahrelang das Publikum von RTL begeisterte. Ein dubioser Anbieter von Kaffeefahrten wirbt in München mit dem Namen des 61-Jährigen – oder besser: einem Namen, der zumindest eine starke Ähnlichkeit mit dem Original hat.

Schon mehrere hundert Münchner Haushalte bekamen in den vergangenen Tagen Post vom falschen Harry. Die Schreiben gaukeln den Adressaten einen Gewinn von 10000 Euro vor und laden außerdem zu einem Trip ins schöne Altmühltal ein, wo im Rahmen einer Live-Sendung der angebliche Gewinn überreicht werden soll. Unterschrieben ist der Brief von einem gewissen „Harry v. d. Weenforth“.

„Da wird mit meinem Namen ein falsches Spiel getrieben“, tobt der Moderator. Doch der Holländer (den die AZ auf einer Wohnwagen-Messe in Düsseldorf erreichte) hörte nicht zum ersten Mal von der „Serviceagentur Lars Kaminsky“, die hinter den Einladungen steckt.

„Das ist eine Briefkastenfirma, irgendwo in Nordrhein-Westfalen. Ich habe mit meinem Anwalt gesprochen – doch er sagt: Wir können dagegen nichts tun“, erklärt Wijnvoord.

Zu den falschen Tricks der „Gewinnbenachrichtigungen“ gehört nicht nur das Werben mit dem Namen „Harry v. d. Weenforth.“ Auch das Versprechen, 10000 Euro in bar gewonnen zu haben, entpuppt sich bei genauer Betrachtung als Betrug. Denn neben einem Foto eines Stapels aus Geldscheinen ist auf dem Brief kaum sichtbar der Vermerk „Rubbellosgewinn“ gedruckt.

Vor dem Initiator, der „Serviceagentur Lars Kaminsky“ warnt die Verbraucherzentrale Hamburg, die Firma steht auf der schwarzen Liste für dubiose Gewinnspiele. Auch die Münchner Polizei hält das Angebot für wenig seriös. „Die Erfahrung zeigt, dass die vermeintlichen Gewinner zum Schluss leer ausgehen“, sagt Polizei-Sprecher Markus Dengler.

Die 10000 Euro in bar, überreicht von Moderator Weenforth, soll es bei einer Fahrt in den Naturpark Altmühltal geben, wie das Schreiben behauptet. Teilnehmern des Trips wird neben 10000 Euro ein prall gefüllter Geschenkkorb mit „7 Pfund landestypischen Spezialitäten“ sowie „zwei hochwertige Bademäntel“ inklusive einer „kompletten Bettwäschegarnitur im modernen Design“ versprochen – natürlich alles kostenlos. Harry Wijnvoord, der sich nachweislich mit Gewinn-Shows auskennt, sagt: „Ich habe mit diesen Einladungen nichts zu tun – und kann nur eindringlich davor warnen.“ Reinhard Keck

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