"Harry Klein Club" und "8below" dicht: Gibt es in München ein Club-Sterben?
München - 20 Jahre lang war der legendäre, europaweit bekannte Münchner Technoclub "Harry Klein" DIE Anlaufstelle für alle Fans der elektronischen Musik. Doch am 21. Mai 2023 war dann endgültig Schluss und der "Harry Klein Club" öffnete zum letzten Mal seine Türen.
2003 auf dem Optimolgelände im Münchner Osten gestartet, zog der Club im Jahr 2010 in die Sonnenstraße nahe dem Stachus. Doch dort war im Mai Ende mit Party. Das Haus in Münchner Bestlage, in dessen Keller der Club untergebracht war, muss einem Hotelneubau weichen. Trotz aller Bemühungen gelang es den Betreiber bisher nicht, erneut einen Ort zu finden, um dort den Harry Klein Club zum dritten Mal zu eröffnen.
"Harry Klein" zu, "8below" geschlossen: Stirbt die Münchner Club-Szene?
Ein ähnliches Schicksal musste das "8below" im Bahnhofsviertel erleiden. Ende Juni war auch für diesen beliebten Club das Aus in der Schützenstraße 8 gekommen. Das Gebäude, in dem der Club untergebracht war, wird abgerissen.
Bei all diesen Schließungen, die nicht finanzieller Natur waren, läuten beim Verband der Münchner Kulturveranstaltenden e.V. (VDMK) sämtliche Alarmglocken. "Wir haben viel zu verlieren", schrieb der Verband in einer Mitteilung und richtete Forderungen an die Stadt, den Freistaat und den Bund. "Es ist ärgerlich, weil das funktionierende Unternehmen sind, die sich tragen und rentieren würden", sagte David Boppert vom VDMK Ende Mai.
Legendäres "Atomic Café" kommt mit Party-Reihe zurück
Das "8below" betreffend gibt es immerhin die gute Nachricht, dass es wohl im Herbst weitergehen soll. "DAS NEUE 8 BELOW – AB HERBST/WINTER IN EINER NEUEN LOCATION!", heißt es auf der Homepage in großen Lettern. Doch wo genau die Wiedereröffnung stattfinden soll, darüber schweigt sich die Seite momentan noch aus.
Und auch das legendäre "Atomic Café", welches vor acht Jahren seine Pforten schloss, hat für den Herbst eine Rückkehr angekündigt. Allerdings wird es keine eigene Location geben, sondern "nur" eine Party-Reihe in der "Fat Cat" (ehemaliger Gasteig).
Kulturreferat soll Club-Szene in München untersuchen
Gibt es also gar kein Club-Sterben in München? Dies soll nun das Kulturreferat herausfinden und eine Strategie entwickeln, wie die Stadt Musik-Spielorte erhalten und Neueröffnungen fördern kann.
Zu diesem Zweck soll die Landeshauptstadt auch Unterstützung vom Freistaat Bayern und dem Bund einfordern, soll steht es in einem Antrag der Grünen-Stadtratsfraktion an Oberbürgermeister Dieter Reiter.
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