Happy End: Momo darf bleiben!
MÜNCHEN - Weihnachtsgrüße vom KVR: Max Seidl kann seinen treuen Vierbeiner behalten – vorausgesetzt, der Mischling lässt sich nichtsmehr zu Schulden kommen
Max Seidl kann sein Glück kaum fassen. Der 52-Jährige hat Freudentränen in den Augen, immer wieder bricht seine Stimme: „Das ist unser schönstes Weihnachtsgeschenk. Wir sind so froh – dafür gibt es gar keine Worte. Danke!“ Max Seidl ist das Herrchen der elfjährigen Mischlinghündin Momo, in deren Adern angeblich Kampfhund-Blut fließt. Das Kreisverwaltungsreferat (KVR) hatte dem Münchner deshalb die Halter-Erlaubnis entzogen. Doch dann berichtete die AZ groß über den Fall – und die Behörde lenkte ein: Max Seidl darf seine Momo behalten. Vorausgesetzt, sie bleibt brav.
Wie berichtet, hatte Momo nie etwas ausgefressen. Nur ein einziges Mal war sie mit einem anderen Hund aneinander geraten. Der wurde dabei nur leicht verletzt, und Max Seidl bezahlte klaglos die Tierarzt-Rechnung. Dennoch zeigten ihn die Besitzer beim KVR an, das ein Rassegutachten verlangte. Darin hieß es, zu Momos Ahnen gehöre höchstwahrscheinlich ein in Bayern verbotener American Pit Bull.
Jetzt darf Momo bei ihrer Familie bleiben - auf Bewährung
Weil es mit Momo aber nie Ärger gegeben hatte, empfahl der Gutachter, die Hunde-Seniorin bei Max Seidl zu lassen. Der zuständige KVR-Sachbarbeiter wollte sie trotzdem per Bescheid ins Tierheim schicken – und ein Sturm der Entrüstung brach los.
„Ich will eine vernünftige Lösung“, gab Stadtdirektor Horst Reif deshalb als Losung aus. Der KVR-Vize fand einen Weg aus der verzwickten Lage: Legt Momos Besitzer ein neues Gutachten vor, das besagt, dass sie keine Kampfhund-Vorfahren hat, ist der Bescheid hinfällig. Wenn nicht, hält das KVR still, weil die Gefährlichkeit des elf Jahre alten Tieres als gering eingestuft wird. Momo bekommt also Bewährung. Reif: „Wenn ein Jahr lang nichts passiert, ziehen wir den Bescheid ganz zurück.“ Lässt sich Momo jedoch etwas zu Schulden kommen, muss sie sofort ins Heim.
„Diese Frist zwingt den Halter zur Sorgsamkeit. Er muss seinen Hund also nicht weggeben, sondern kann ihn behalten“, sagt Horst Reif. „Das ist eine Lösung, bei der alle das Gesicht wahren können – und die Weihnachtsbotschaft des KVR“, freut er sich.
„Für uns ist das ein Weihnachtswunder“, sagt Max Seidl und streicht Momo über den Kopf. „Vielen Dank – auch an alle, die uns in dieser schweren Zeit unterstützt haben.“
N. Kettinger, W. Bock
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