Handwerksmesse: Künstler, Tüftler, Könner und Bastler

Auf der internationalen Handwerksmesse in Riem zeigen die Aussteller in sechs Hallen ihre Talente – noch bis Dienstag. Die AZ hat sich umgeschaut und stellt einige Höhepunkte vor.
Simon Treppmann |
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Internationale Handwerksmesse 2014
Gregor Feindt Internationale Handwerksmesse 2014

München - Wo das Handwerk überall seine Finger im Spiel hat, kann man auf der diesjährigen internationalen Handwerksmesse in Riem erkunden. Noch bis Dienstag präsentieren die rund 1000 Aussteller ihre pfiffigen und oft sehr hilfreichen Ideen. In sechs Hallen wird gezeigt, dass Können keine Grenzen kennt — das Leitmotto der Messe. Kunsthandwerk aus der ganzen Welt, die größte Indoor-Gartenmesse und zahlreiche Sonderausstellungen mit neuen Innovationen werden geboten.

Aber auch der handwerkliche Nachwuchs soll mit der Aktion „YoungGeneration“ auf der Messe gezielt angesprochen werden. Bei der Schreinerei Lettner kann auch einfach mal gekickert werden. Bei jedem Tor misst die verbaute Technik die Schussgeschwindigkeit in Stundenkilometern. Bis in die unendlichen Weiten des Weltalls dringt das Know-How der Handwerker bereits vor: Eine Ariane-Rakete und zwei Satelliten-Modelle in Halle B1 zeugen davon. Die AZ hat sich schon mal umgeschaut, welche Grenzen die Tüftler und Könner heuer überschritten haben.

 

Straußenleder für den Hals

Leder? Muss doch nicht immer vom Rind oder Kalb sein.

Seit einiger Zeit verwenden Betriebe auch andere Tiere – Fische etwa, wie Lachs, Karpfen oder Seewolf bei der Fußbekleidung.

Maßschneider David Müller hat jetzt eine Krawatte aus Straußenbeinleder gefertigt.

Der grüne Hingucker kostet 140 Euro.

 

 

Das Blattgold-Bike

Eine normale Harley-Davidson kann sich ja jeder kaufen –

wer aber ein besonderes Motorrad will, sollte mal bei Vergoldermeister Christoph Neumeyer vorbeischauen.

In seiner Firma „Luxury Design“ in Neustadt an der Donau hat Neumeyer eine Harley mit Blattgold veredelt.

Für den besonderen Kick sorgt der eingebaute Porsche-Motor.

Klar, dass das ein bisschen ins Geld geht:

Das Blattgold-Bike gibt es für 60000 Euro.

 

 

 

Die Glasmeister von Zwiesel

Direkte Einblicke in den Arbeitsalltag der Handwerker bekommt man bei den offenen Werkstätten.

Und hier geht’s teilweise heiß her: Bei 2000 Grad bearbeitet Alexander Magiera (siehe Foto) seinen Glaskolben.

Der 20-Jährige befindet sich im dritten Lehrjahr.

„Man verbrennt sich oft die Finger — gerade am Anfang.“

 

 

Der Anzug, der alt macht

Wie wird das wohl im Alter?

Man hat einen unsicheren Schritt, eine gebückte Haltung – und alles ist schwer und mühsam?

Mit dem Alterssimulationsanzug kann jetzt jeder selbst erfahren, wie sich alt sein später mal anfühlt.

Beruflich nutzen ihn Entwickler von Wohn- und Lebensräumen oder Pflegeschulen – um den Umgang mit älteren Menschen besser verstehen zu können.

 

 

Die Kosmos-Kamera

Auch die hochtechnisierte Luft- und Raumfahrt kommt nicht ohne das Wissen und die Fertigkeiten des Handwerks aus.

So haben die Feinmechanische Werkstätte Thomas Markl in Deisenhofen und die Firma Lex Präzision mit Sitz in Miesbach im Rahmen eines Millionenprojektes eine so genannte PACS-Kamera entworfen – die spektakuläre Weltraum-Bilder geschossen hat.

„Das ist unser Auge im All“, sagt Thomas Müller vom Max-Planck-Institut (Foto) stolz über die Kosmos-Kamera.

 

 

Ein Schaukelstuhl namens „Outdoor-Rocker“

Wer denkt, dass ein Schaukelstuhl nur etwas für drinnen oder für die Großeltern ist, wird am Stand von Klaus-Peter Adam eines besseren belehrt.

Die Tischlerei aus Bad Segeberg in Schleswig-Holstein fertigt ab 590 Euro Outdoor-Schaukelstühle an — so genannte „Outdoor-Rocker“.

„Zurücklehnen und Wohlfühlen“, verspricht Experte Adam.

Spezielle Anfertigungen aus Nussbaum-Holz kosten fast 4000 Euro.

Soll sich lohnen.

 

 

 

Der Sphären-Spiegel

 

Auf den ersten Blick sieht die zehn Tonnen schwere Metallkugel aus wie ein Zementmischer – ist aber ein Spiegel, sagt ihr Hersteller Detlev Saage.

„Man ist mit seinen Augen direkt im Zenit der Kugel, wenn man innen steht“, sagt der 53-Jährige über sein Werk.

Der polierte Stahl wirke wie ein allumfassender Spiegel.

So sehe man sich im Innern aus ganz neuen Perspektiven.

 

 

 

 

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