Handwerkskammer-Chef will Anwohnerparken in München teurer machen

Da sich der Mangel an freien Parkplätzen in München für Handwerker als großes Problem entpuppt, fordert Kammerpräsident Peteranderl eine Preiserhöhung bei Anwohnerparkausweisen.
München - "Pünktlich wie die Maurer" ist eine Redewendung, die im Volksmund als Lob gilt. In der Realität können das die Handwerker heute aber oft nicht mehr einhalten.
In Zeiten des wachsenden Bedarfs an Wohnraum- und Infrastrukturausbau, hat das Handwerk im Freistaat Hochkonjunktur, wie die Handwerkskammer am Mittwoch auf einer Pressekonferenz erklärte. Doch der Boom hat Schattenseiten: Die Wartezeiten gerade im Baugewerbe werden länger. Inzwischen muss man im Schnitt mehr als acht Wochen auf einen Termin warten.
Ein weiteres Problem für das Handwerk: Der Markt für Fachkräfte ist "leer gefegt", wie es Franz Xaver Peteranderl, der Chef der Handwerkskammer, gestern ausdrückte.
Mehr Parkhäuser und Tiefgaragen für Anwohner
In München kommt für die Handwerker auf dem Weg zum Kunden eine Schwierigkeit hinzu: der Mangel an Parkplätzen. Peteranderls Lösung: Anwohnerparken soll deutlich teurer werden. Sein Argument: Die heutigen Anwohnerparkausweise verleiten dazu, das Auto sehr lange stehenzulassen. Anwohner blockierten so die Stellplätze für den gewerblichen Verkehr. Die Folge: Höhere Schadstoffausstöße, Staus und Unmut bei den Handwerkern, die Probleme haben, Parkplätze zu finden.
"Der Wirtschaftsverkehr darf nicht länger in die zweite Reihe verdrängt werden!", sagte Peteranderl. Er wünscht sich mehr Park- und Tiefgaragen für Anwohner. Eine City-Maut lehnt die Handwerkskammer hingegen ab: Diese Mehrkosten müssten auf den Kunden umgelegt werden.
Insgesamt wurde in Bayern im Handwerk 2018 stolze acht Prozent mehr investiert als im Vorjahr.
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