Handwerkertricks: Vater und Sohn zu Haftstrafen verurteilt

Das Landgericht München I hat einen Vater und seinen Sohn wegen Bandendiebstahls zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt.
von  dpa
Blick auf die Justitia über dem Eingang eines Landgerichts.
Blick auf die Justitia über dem Eingang eines Landgerichts. © Hendrik Schmidt/dpa-Zentralbild/dpa/Symbolbild

München - Der 49-Jährige und der 24-Jährige hatten Senioren mithilfe des sogenannten Handwerkertricks gemeinsam mit Mittätern um Geld, Schmuck und Gold gebracht, wie das Gericht am Dienstag mitteilte. Dafür bekamen sie fünf Jahre beziehungsweise drei Jahre Gefängnisstrafe. Wegen Alkohl- und Drogensucht werden beide in einer Entziehungsanstalt untergebracht. Die Strafkammer zog zudem die Beute in Höhe von mehr als 60.000 Euro ein.

Das Gericht war überzeugt, dass die aus Nordrhein-Westfalen stammenden Angeklagten sich mit zwei weiteren Tätern dazu verabredet hatten, im Raum München und Nürnberg als "falsche Handwerker" gezielt ältere Menschen zu bestehlen. Während die einen vorgaben, die Wasserleitungen zu überprüfen und die Bewohner ablenkten, durchsuchten andere die Wohnungen nach Wertgegenständen. Der Sohn hatte dabei die Aufgabe, potenzielle Opfer anhand ihres Vornamens im Telefonbuch ausfindig zu machen und auszukundschaften.

Vater und Sohn zeigten sich voll geständig und nannten auch den Namen eines bis dahin noch unbekannten Mittäters, der daraufhin am Dienstag direkt nach seiner Zeugenaussage vorläufig festgenommen wurde. Das Urteil ist rechtskräftig, weil sowohl die Angeklagten als auch die Staatsanwaltschaft auf Rechtsmittel verzichteten. Das Verfahren gegen einen dritten Angeklagten wurde wegen dessen Covid-19-Erkrankung abgetrennt.

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