Handtaschenräuber watscht Polizisten
MÜNCHEN - Erst machte er auf freundlich, dann wurde er unglaublich brutal: Ein Jugendlicher raubte zuerst einer jungen Frau die Handtasche. Dann wehrte er sich mit Fäusten und Füßen gegen seine Festnahme.
Um 4.15 Uhr in der Früh war eine 20- jährige Auszubildende aus München auf dem Weg zur Arbeit. Sie ging über den Marienplatz zum Isartor und wollte an einer Tankstelle Zigaretten kaufen. Dabei wurde sie von einem unbekannten Jugendlichen angesprochen und in ein Gespräch verwickelt. Zu zweit gingen sie wieder Richtung Stachus.
Doch am Isartorplatz kippte die Stimmung plötzlich. Der Jugendliche packte die Frau an den Haaren. Er hielt ihr den Mund zu, zerrte sie in den Eingangsbereich der Passage. Im Gebäude zog der Jugendliche die sich immer heftiger wehrende Frau über eine Treppe bis zu einer verschlossenen Bürotür. Erst dort ließ er von ihr ab und flüchtete samt Handtasche. Durch den Angriff erlitt die Frau leichte Verletzungen (Schwellungen und Abschürfungen), zudem wurden ihr büschelweise Haare ausgerissen.
Etwa eine Stunde später wurde unabhängig von dem Vorfall ein Jugendlicher in der S 4 in Richtung Mammendorf von einem Beamten der Münchner Polizei angesprochen, weil er im Abteil geraucht hatte. Auf Aufforderung machte der Jugendliche zuzunächst seine Zigarette aus, wurde danach jedoch immerzu aggressiver und fing an, den Beamten anzuschreien.
In der S-Bahn watschte er einen Polizisten
Obwohl sich der Mann dem Randalierer gegenüber als Polizeibeamter ausgewiesen hatte, wurde er geschubst und mit der linken Hand ins Gesicht geschlagen. Auf diese Situation aufmerksam geworden, kam dem Polizisten ein zunächst ein Lokführer zu Hilfe. Am Ostbahnhof gelang es den beiden, den Jugendlichen aus der S-Bahn zu drängen und mit der Unterstützung eines weiteren zufällig anwesenden Polizisten am Boden zu fixieren.
Unmittelbar danach traf auch die Bundespolizei ein. Der Jugendliche wehrte sich gegen das Festhalten und versuchte, die Umstehenden mit den Füßen zu treten. Auch beim Transport zur Dienststelle wehrte er sich massiv. Dabei verpasste er einem Beamten der Bundespolizei eine Kopfnuss. Dieser hatte durch seine schnell Reaktion Glück im Unglück. Er konnte gerade noch seinen Kopf zurückziehen und wurde nur leicht verletzt.
Letztlich musste der Randalierer zur Dienststelle getragen werden. Dort angekommen, fanden die eingesetzten Beamten bei seiner Durchsuchung Teile der Beute des Handtaschenraubs vom Isartorplatz. Daraufhin wurde der brutale Räuber in die Haftanstalt des Polizeipräsidiums eingeliefert. Der Tatverdächtige muss sich wegen Handtaschenraubes, Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte, Körperverletzung, Nötigung und Beleidigung verantworten.