Halloween-Laden: Nichts für Latex-Allergiker
München - Blutige Füße, Zombies und Spinnweben hängen von der Decke. In dem Halloween-Laden an der Müllerstraße herrscht Hochbetrieb. Kein Wunder, das Grusel-Fest steht vor der Tür. Hier finden Feier-Willige die richtige Ausstattung. Von Kopf bis Fuß ist alles dabei: Perücken (ab 15 Euro), Masken (5 bis 90 Euro), Schminke, Kostüme und Strümpfe. Dazu allerhand Accessoires: Ketten, Säbel, Messer, Handschuhe und Deko-Material.
Zum Beispiel die Hologramm-Bilder (5 Euro). Auf den ersten Blick sehen sie recht harmlos aus: Eine nette alte Dame lächelt – doch sobald man den Blickwinkel ändert, erscheint ein fieser Totenkopf.
Die Verkäufer sind von den Kunden leicht zu unterscheiden, denn sie sind gruselig geschminkt. Gencho hat auf der rechten Gesichtshälfte eine offene Wunde mit viel Blut. In den Augen trägt er verschiedenfarbige Kontaktlinsen (10 bis 20 Euro). „Kontaktlinsen sind in den vergangenen Jahren immer beliebter geworden“, weiß der Grusel-Experte. Die Wunden aus Latex (10 bis 20 Euro) sind ebenfalls heiß begehrt.
Alex Paric, Geschäftsführerin im „Halloween Gore Store“, schminkt sich jeden Tag anders und verwendet dabei auch diese Latex-Wunden. Heute ist sie ein Kannibale, das Blut läuft ihr übers Gesicht. Natürlich kein echtes – Theaterblut (8 Euro). „Das ist Blutgel, das glänzt, so dass es immer wie frisches Blut aussieht.“ Diese Latex-Applikationen gibt’s als fertige Wunden oder zum Selbstmodellieren. Wer seiner Phantasie freien Lauf lassen will, greift zu letzterem. Für Einsteiger gibt’s die Wunden als Set komplett mit Hautkleber, Schminkset und Blutgel (30 Euro). Die Wunden sind mehrfach verwendbar.
„Wir lieben Halloween“, sagt Paric. Anders könnte sie wohl zwischen den abgehackten Körperteilen, Augäpfeln, Skeletten und Zombies auch nicht arbeiten. Sie schminkt sich jeden Tag anders, um die Kunden ein bisserl zu inspirieren.
Außerdem kennen sie und ihre Mitarbeiter sämtliche Grusel- und Horrorstreifen. „Es wäre ja peinlich, wenn der Kunde fragt, ob wir das Kostüm für eine Figur haben - und wir dann die Figur nicht kennen“, meint Gencho. Manchmal kommen Kunden mit konkreten Wünschen, haben Fotos dabei. Oder sie wollen Tipps, damit sie mal was Neues ausprobieren können.
Wie aus Wiener Würstchen blutige Finger und aus Cupcakes gruselige Süßspeisen werden, steht dann im Halloween-Kochbuch, das es ebenfalls zu kaufen gibt. Kein Zweifel – Halloween kann kommen.
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