Hakenkreuze, Angriffe, Schmierereien: Münchner Staatsschutz ermittelt in mehreren Fällen
München - Die Kommissariate 44 und 43 (politische motiverte Straftaten rechts und links) der Münchner Polizei ermitteln in mehreren Fällen, bei denen Zeugenhinweise nötig sind.
Erster Fall: Rassistische Beleidigung in Pasing
Am vergangenen Samstag, gegen 21.05 Uhr, rangierte ein 21-Jähriger seinen VW in eine Parklücke in der Nähe der Kreuzung Institutstraße und Schmiedwegerl. Als er bemerkte, dass er dabei von einer Person auffällig beobachtet wurde, sprach er diese an. Der Unbekannte beleidigte den 21-Jährigen rassistisch und zeigte ihm ein Messer.
Der Münchner stieg wieder in sein Auto und rief die Polizei. Eine umgehend eingeleitete Fahndung verlief bislang ohne Erfolg.
Der Täter ist laut Polizei etwa 1,75 Meter groß und hat eine athletische Figur. Er hat kurze Haare und eine "west-nordeuropäische Erscheinung", zudem spricht er Hochdeutsch. Zum Tatzeitpunkt trug er ein mittelblaues T-Shirt, eine kurze blaue Hose sowie dunkle Turnschuhe. Er hatte ein Messer bei sich und trug In-Ear-Kopfhörer.
Zweiter Fall: Hakenkreuze in der Maxvorstadt
Zwischen Samstag- und Sonntagmittag, jeweils circa 12 Uhr, schmierten bislang unbekannte Täter im Bereich der Barer Straße und des Karolinenplatzes unterschiedliche Symbole und Schriftzüge auf die Straße und an Laternen.
Die politische Botschaft, die der Täter mit seiner Aktion vermitteln wollte, erschließt sich dem Betrachter jedenfalls nicht so ganz: Pfeile, Smileys, das Wort "Hure" auf Polnisch, ein rosa Hakenkreuz und einige überdimensionale Penisse haben der oder die Unbekannten auf die Straße gesprüht.
Außerdem wurden in diesem Bereich auch mehrere Fahrzeuge durch die Farbe beschädigt. Der dadurch entstandene Sachschaden wird von der Polizei auf etwa 8.000 Euro geschätzt. Auch hier werden Zeugen gesucht.
Dritter Fall: Auseinandersetzung in der Isarvorstadt
Am vergangenen Montag, gegen 13.20 Uhr, brachten mehrere Frauen mit Farbe Schriftzüge auf dem Gehweg vor der Klinik in der Maistraße an.
Die Gruppierung kämpft gegen Sexismus, Ausbeutung und Unterdrückung von Frauen. Etwa fünf Aktivistinnen versammelten sich am Montagnachmittag vor dem Gebäude, in dem bisher die Frauenklinik untergebracht war. Die Aktion richtete sich gegen die Arbeitsbedingungen in der Pflegebranche. Mit Farbe schrieben sie Parolen wie "Löhne, von denen man Leben kann" und "keine Profite in der Pflege" auf die Straße.
Der Sicherheitsdienst der Klinik bemerkte die Protestaktion und griff ein. Dabei kam es zum Streit – einer 20-jährigen Frau, die bei dem Sicherheitsdienst arbeitet, wurde die FFP2-Maske heruntergerissen. Sie erlitt dabei Kratzer im Gesicht. Die Frauenrechtlerinnen flüchteten anschließend, eine sofort eingeleitete Fahndung verlief bislang erfolglos. Eine von ihnen soll etwa 30 Jahre alt sein, sie ist etwa 1,70 Meter groß und hat kurze Haare.
Auch hier ermittelt nun der Staatsschutz. Personen, die sachdienliche Hinweise zu den Fällen geben können, werden gebeten, sich mit dem Polizeipräsidium München, Kommissariat 43, Tel. 089/2910-0, oder jeder anderen Polizeidienststelle in Verbindung zu setzen.
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