Haftstrafe wegen 170 Euro
Ein Dieb (43) muss für 18 Monate hinter Gitter – weil er bereits vorbestraft ist
München - Als der „Eiserne Vorhang“ 1989 in Ungarn fällt, verliert der Philosoph und Journalist Jozsef H. (43) seinen Job. Mit Nebenjobs und Diebstählen schlägt er sich durch. Jetzt steht Jozsef H. erneut wegen besonders schweren Diebstahls vor einem Münchner Schöffengericht.
Im Hotel Fischerwirt in Ismaning stiehlt der Ungar einen Zimmer- mit Hausschlüssel an der Rezeption. In der Nacht zum 25. August dringt er in das Hotel ein, klaut 150 Euro aus der Kasse und packt den Laptop sowie einen TV-Beamer im Gesamtwert von 700 Euro ein.
Zwei Tage später kehrt er zum Tatort zurück. Beute: 20 Euro. Die Hotelleitung hat bereits nach dem ersten Einbruch die Polizei alarmiert, die verstärkt vor dem Fischerwirt Streife fährt. Deshalb kann Jozsef H. noch in Tatortnähe festgenommen werden.
Über seinen Strafverteidiger Patrick Ottmann legt der Angeklagte vor Gericht ein Geständnis ab. Da Jozsef H. aber bereits einschlägig vorbestraft ist, fordert die Staatsanwältin eine Haftstrafe von zwei Jahren und drei Monaten. Ottmann hält eine Bewährungsstrafe für ausreichend. Nach kurzer Beratung verkündet Amtsrichter Marco Peißig das Urteil: 18 Monate Haft. Eine Bewährung sei „wegen der schlechten Sozialprognose“ nicht mehr möglich.
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