Haderthauer will mehr jugendliche Testkäufer von Schnaps einsetzen

Bayerns Sozialministerin Christine Haderthauer will mehr Minderjährige ans Schnapsregal schicken - als Testkäufer. 15 oder 16 Jahre alt sollen die Jugendlichen sein, die im Auftrag des Staats überprüfen, ob sie schon harte Spirituosen verkauft bekommen.
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Wodka, Korn oder Ouzo? Erst ab 18 darf man harte Spirituosen kaufen.
AP Wodka, Korn oder Ouzo? Erst ab 18 darf man harte Spirituosen kaufen.

MÜNCHEN - Bayerns Sozialministerin Christine Haderthauer will mehr Minderjährige ans Schnapsregal schicken - als Testkäufer. 15 oder 16 Jahre alt sollen die Jugendlichen sein, die im Auftrag des Staats überprüfen, ob sie schon harte Spirituosen verkauft bekommen.

Bayern will im Kampf gegen Alkoholexzesse von Jugendlichen verstärkt auf minderjährige Testkäufer setzen. Sozialministerin Christine Haderthauer (CSU) kündigte an, dass künftig vor allem 15 oder 16 Jahre alte Anwärter für den öffentlichen Dienst Testkäufe für harte Alkoholika durchführen sollen.

Die ministeriellen Vollzugshinweise für die kommunalen Jugendämter im Freistaat würden entsprechend ausgeweitet. „Die Behörden vor Ort brauchen Sicherheit, dass der Einsatz von Testkäufern in Ordnung geht“, sagte Haderthauer. Bisher seien solche Einsätze nur als Ausnahmefälle klassifiziert. „In Zukunft sollen sie zur Regel werden“, betonte die Ministerin.

"Warnschuss an Verkäufer"

Natürlich lasse sich damit nicht vollständig verhindern, dass Jugendliche an Schnaps kommen, räumte Haderthauer ein. Es gehe ihr aber darum, ein Signal zu setzen, dass der Staat dem sogenannten Koma-Saufen nicht tatenlos zusehen werde. „Das ist auch als Warnschuss an die Verkäufer zu sehen“, betonte die Sozialministerin.

Eine besondere Verantwortung liege natürlich auch bei den Eltern. Falls diese sich aber nicht ausreichend darum kümmerten, müsse der Staat eingreifen. Haderthauer betonte in diesem Zusammenhang die Wichtigkeit von Meldungen ans Jugendamt, wenn angebotene Präventionsprogramme nicht angenommen werden. „Es gibt leider Eltern, die sagen, das interessiert uns nicht. Aber es darf nicht Teil unserer Kultur werden, dass sich Elf- oder Zwölfjährige bewusstlos trinken“, mahnte die CSU-Politikerin.

ddp

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