Habe Tausende Münchner zu viel für ihre Gasrechnung bezahlt? Stadtwerke reagieren auf Vorwürfe

Die Linke vermutet einen Fehler bei der Heizrechnung. Jetzt reagieren die Stadtwerke auf die Vorwürfe.
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Die Stadtwerke weisen die Vorwürfe der Linken zurück.
Die Stadtwerke weisen die Vorwürfe der Linken zurück. © imago

München - Haben Tausende Münchner, die in einer städtischen Wohnung leben, zu viel für ihre Gasrechnung bezahlt? Das hat Die Linke vor Kurzem bei einer Pressekonferenz in den Raum gestellt. Die Stadtwerke weisen nun die Vorwürfe zurück. Es gebe keinen "Managementfehler" bei der städtischen Wohnungsbaugesellschaft "Münchner Wohnen" und auch "keine falschen Abrechnungen" schreiben die Stadtwerke in einer Mitteilung.

Haben Tausende Münchner zu viel bezahlt? Die Stadtwerke weisen die Vorwürfe zurück

Dazu muss man wissen: Die frühere Wohnungsbaugesellschaft GWG, die inzwischen zur Münchner Wohnen gehört, hat für ihre Mieter Gasverträge abgeschlossen, die sich am europäischen Börsenpreis orientieren. Das hat zur Folge, dass die Preise schwanken können. Mit dem Ukraine-Krieg sind sie stark gestiegen.

Die Linke hat damals öffentlich gemacht, dass die Verträge existieren. Diese Verträge sind für Mieter nicht einfach zu durchblicken. Denn der eigentliche Gaspreis, den sie bezahlen müssen, ergibt sich aus einer Formel, in der der Börsenpreis (den man öffentlich so leicht nicht findet) nur ein Bestandteil ist.

Börsen-Gaspreis Monat für Monat notiert, um die Preise nachvollziehen zu können

Um die Preise nachvollziehen zu können, hat Christian Schwarzenberger, der für Die Linke im Stadtrat arbeitet, den Börsen-Gaspreis Monat für Monat notiert. Ihm ist aufgefallen: 2023 geht die Formel nicht mehr auf, die Mieter zahlten 1,42 Cent pro Kilowattstunde mehr als im Vorjahr. Die Linke fragte daraufhin bei der Münchner Wohnen nach, ob sich die Verträge verändert hätten. Das sei nicht der Fall, antwortete der Geschäftsführer Christian Müller (SPD).

Münchner-Wohnen-Boss Christian Müller.
Münchner-Wohnen-Boss Christian Müller. © Archiv

Nun teilen die Stadtwerke etwas anderes mit: Es gebe unterschiedliche Preisregelungen für 2023 und 2022. Der reine Börsenpreis gilt laut dieser Mitteilung nicht, wenn der Verbrauch der Kunden schwankt. Die Stadtwerke müssten dann mehr in Rechnung stellen, heißt es in der Mitteilung. Diese Kostenansätze für "Flexibilität und Strukturierung" waren von 2022 auf 2023 aufgrund der "starken Volatilität auf den Energiemärkten deutlich gestiegen". Trotzdem sei der Gaspreis im Laufe des Jahres 2023 deutlich gesunken. Weil sich 2024 die Märkte beruhigt hätten, sei der Kostenansatz für Flexibilität und Strukturierung wieder niedriger.

Fraktionschef Stefan Jagel: "Beides wäre ein Problem"

Diese Art von Vertrag haben die Stadtwerke nicht nur mit der Münchner Wohnen geschlossen, sondern mit einer "Mehrzahl der Kunden der Wohnungswirtschaft". Wie reagiert Die Linke? Fraktionschef Stefan Jagel fordert nun mehr Transparenz und Einsicht in die Verträge. Schließlich habe die Münchner Wohnen über Monate hinweg bestritten, dass es neue Verträge gebe. "Entweder war dies mutwillig oder sie wussten selbst nichts von der Vertragsanpassung. Beides wäre ein Problem", findet er.

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2 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
  • Wolff am 10.04.2025 10:08 Uhr / Bewertung:

    Es sollten mal diese ganzen Neukunden-, Rückgewinnungs- und stonstwas-Boni grundsätzlich gestrichen werden, die nur zu Lasten von Bestandskunden gehen.

  • Candid am 09.04.2025 20:04 Uhr / Bewertung:

    Die Manager der Wohnungsbaugesellschaft haben Verträge abgeschlossen, welche sie niemals als Privatpersonen unterzeichnet hätten weil diese viel zu risikohaft und damit viel zu teuer waren.
    Aber was solls, sie müssen es ja nicht selbst bezahlen sondern die Mieter.

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