Gute Gaben - schlechte Gaben

Der Countdown läuft: Nur noch 26 Tage bis Weihnachten. Nur noch 26 Tage, um Geschenke zu besorgen. Nur noch 26 Tage, um das Richtige zu treffen – oder voll daneben zu liegen.
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Vorfreude auf Weihnachten: Hoffentlich liegen auch die richtigen Geschenke unterm Christbaum.
dpa 4 Vorfreude auf Weihnachten: Hoffentlich liegen auch die richtigen Geschenke unterm Christbaum.
Griabig: Mit Dackel bedrucktes Brotzeitbrettl.
Petra Schramek 4 Griabig: Mit Dackel bedrucktes Brotzeitbrettl.
Stylish: der minimalistische CD-Player.
Petra Schramek 4 Stylish: der minimalistische CD-Player.
Grüsse von Oma: Der Duft ist nicht jedermanns Sache.
Petra Schramek 4 Grüsse von Oma: Der Duft ist nicht jedermanns Sache.

Der Countdown läuft: Nur noch 26 Tage bis Weihnachten. Nur noch 26 Tage, um Geschenke zu besorgen. Nur noch 26 Tage, um das Richtige zu treffen – oder voll daneben zu liegen.

An diesem Wochenende rechnen die Geschäfte mit dem ersten großen Ansturm. Gedrängel ist angesagt. Doch auch, wer sich mit besten Vorsätzen ins Gewühl gestürzt hat, kann bei seinen Einkäufen daneben greifen. Tausende Geschenke landen zuerst unterm Christbaum – und dann bei Ebay. Heute will die AZ Ihnen beim Geschenke-Kauf assistieren – und nennt zehn Tops. Und Flops.

Die Tops: Mit Stil und gewisser Note

Ihr Angehöriger lebt gerne in Bayern? Und hat deswegen nichts gegen ein paar patriotische Devotionalien einzuwenden? Dann werden sie bei „Servus Heimat“ (Läden in der Brunnstraße und am St.-Jakobs-Platz) fündig. Dort gibt es zum Beispiel eine kuschelweiche Wärmflasche im Filz-Kaschmir-Mantel – natürlich mit Gemsen-Muster (39,90 Euro). Oder originelle Brotzeit-Brettl, etwa mit aufgedruckten Weißwürsten oder einer Zamperl-Illustration aus dem Jahr 1910 (je 7,90 Euro).

Manche Sachen will man sich selbst nicht gönnen, auch wenn sie einfach lecker sind: etwa teure Trockenpilze. Zehn Gramm Spitzmorcheln kosten sechs Euro! Dabei sind die Schwammerl ein echtes Geschmacks-Highlight. Noch intensiver schmecken getrocknete Herbsttrompeten (zehn Euro pro 50 Gramm). Eine große Auswahl hat das Viktualienmarkt-Standl von Renate Zollner neben der Nordsee.

Aktentaschen sind zwar nützlich, aber oft auch recht spießig. Ein positives Gegenbeispiel lässt sich bei Kaut-Bullinger & Co finden. Die lässige Aktentasche von PA Accessoires aus echtem Leder in Antik-Optik kostet 266,90 Euro. „Die Modelle dieser Serie sind momentan der Renner“, erklärt ein Verkäufer.

Weihnachtszeit ist Kuschelzeit. Wer es sich auf dem Sofa richtig bequem machen will, braucht dazu eine flauschige, warme Decke. Ob aus exquisiter Lama-Wolle oder Microfaser – ein breites Sortiment gibt es bei Kaufhof Galeria am Marienplatz. Die Preise: von 10 bis 399 Euro.

Sie sind der Trend des Jahres, eine neue elektronische Spielerei: digitale Bilderrahmen. Sie können automatisch das Bild wechseln, ähnlich wie bei einer Diashow. „Gefüttert“ werden sie auf unterschiedlichste Weise: per Speicherkarte, USB-Stick, W-Lan oder Bluetooth. Preise: bei Sauter ab 69 Euro.

Wer sagt eigentlich, dass handwerkliches Geschick den Männern vorbehalten ist? Mit einem handlichen Akkuschrauber (etwa von Bosch, IXO, ab 35 Euro) kann frau den Gegenbeweis antreten.

Er ist schon ein Klassiker unter den Designer-Stücken und trotzdem immer noch toll: Der kleine CD-Player von Muji (in den Fünf Höfen). 120 Euro kostet das kompakte Gerät, das an einem Kabel im Raum schweben kann.

Exklusive, handgefertigte Pralinen verkauft „Chocolate & More“ am Viktualienmarkt. Einfach lecker.

Wer seine Lieben ganz individuell beschenken will, der bastelt. Etwa einen Kalender mit Familienfotos fürs nächste Jahr. Oder Memory-Kärtchen aus Urlaubsbildern.

Manche Bücher wecken sogar in der kalten Jahreszeit Sommer-Gefühle. Etwa Schloss Gripsholm von Kurt Tucholsky und Löwenzahnwein von Ray Bradbury.

Die Flops: Wanderfusel und Salzlampen

Sie sollten endgültig aus allen Wohnzimmern verbannt werden: Salzkristall-Lampen. Die klobigen Leuchten verströmen nichts als angestaubt-esoterisches Flair. Pfui.

Nein, die Mutti freut sich nicht über ein weiteres Haushaltsgerät. Eierkocher, Bügeleisen oder Kochtöpfe sind an Weihnachten absolut tabu. Die Haushalts-Managerinnen wissen auch ohne praktisches Geschenk, dass von ihnen erwartet wird, an 365 Tagen im Jahr zu funktionieren.

Die meisten haben ohnehin schon zwei oder drei davon geschenkt bekommen – und mangels Bedarf gleich wieder weiterverschenkt: Silberne Espresso-Kännchen haben ihren Hype eindeutig hinter sich. Noch ein Exemplar für den Keller oder den Speicher ist wirklich nicht nötig.

Wein ist ein heikles Thema. Denn kaum ein Geschenk ist peinlicher als Fusel, den man selbst geschenkt bekommen hat. Wenn Ihnen kein spannenderes Präsent einfällt, lassen Sie sich wenigstens gut beraten – und geizen Sie nicht!

Didaktische Geschenke sind zwar gut gemeint, aber deswegen noch lange nicht gut. Denn welcher Jugendliche freut sich wirklich über einen Plastik-Globus, der im Dunkeln leuchten kann?

Was die einen Duft nennen, heißt bei den anderen Gestank. Parfums sind wirklich Geschmackssache – und sollten deshalb nur verschenkt werden, wenn man sich über die Vorlieben der zu beschenkenden Person im Klaren ist. Leider haben Generationen von Omas diese Empfehlung bisher nicht beherzigt – und ihren Enkelinnen mit „Kölnisch Wasser“ eine vermeintliche „Freude“ gemacht.

Ein Geschenk, über das sich niemand mehr freut: lederbespannte Schreibtisch-Sets, bestehend aus Schreibtisch-Unterlage, Stifte- und Briefe-Ständer. Mega-spießig, mega-out! Wie heißt es so schön: Nur der Kleingeist hält Ordnung. Das Genie beherrscht das Chaos.

Lässt sich Unkreativität besser zum Ausdruck bringen als mit einem Paar Socken, das unter dem Christbaum liegt? Wenn schon, dann bitte nur liebevoll selbstgestrickte Exemplare!

Zu tausenden liegen sie sauber gestapelt und mit Nadeln versehen in den Kaufhäusern und warten nur darauf, dass jemand zugreift: Hemden. Aber Vorsicht: Ein großer Teil der Kleidungsstücke verschwindet auf Nimmerwiedersehen im Schrank. Weil nicht jedes Hemd gefällt und passt.

Das gleiche gilt für Krawatten. Ein liebloses Verlegenheitsgeschenk.

Julia Lenders

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