Güterzug bei Freilassing entgleist

Großeinsatz bei Rettungskräften und Polizei am Dienstagabend im Grenzgebiet zwischen Bayern und Österreich. Bei Freilassing entgleiste ein Güterzug. Mehrere Waggons drohten eine Böschung hinabzustürzen. Verletzt wurde bei dem Unglück offenbar niemand. Die Strecke zwischen Freilassing und Salzburg ist allerdings noch immer blockiert.
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Ein Feuerwehrmann an der Unglücksstelle
Leitner Ein Feuerwehrmann an der Unglücksstelle

FREILASSING - Großeinsatz bei Rettungskräften und Polizei am Dienstagabend im Grenzgebiet zwischen Bayern und Österreich. Bei Freilassing entgleiste ein Güterzug. Mehrere Waggons drohten eine Böschung hinabzustürzen. Verletzt wurde bei dem Unglück offenbar niemand. Die Strecke zwischen Freilassing und Salzburg ist allerdings noch immer blockiert.

In Freilassing sind am Dienstagabend in unmittelbarer Nähe einer Bahnbrücke, die über die Bundesstraße 20 führt, zwei Wagons eines Güterzugs entgleist. Obwohl ersten Meldungen zufolge Absturzgefahr bestand, konnten Feuerwehr, Rotes Kreuz und Polizei schnell Entwarnung geben: Niemand wurde bei dem Unfall verletzt. Lediglich der 41-jährige Lokführer aus Saaldorf stand unter Schock und musste nach medizinischer Erstversorgung durch die Rettungsassistenten des BRK zur stationären Behandlung ins Kreiskrankenhaus Freilassing eingeliefert werden.

Der entstandene Sachschaden kann nach Angaben der Bundespolizei noch nicht beziffert werden. Der Güterzug war vom Bahnhof Freilassing in Richtung Salzburg unterwegs, als ein Passant gegen 21.10 Uhr beobachtete, wie unmittelbar nach einer Bahnbrücke aus nicht geklärter Ursache ein leerer Flachwaggon und ein mit rund 90 Tonnen Leim gefüllter Kesselwaggon entgleisten. Der Zeuge informierte sofort die Einsatzzentrale des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd in Rosenheim.

Als der erste Notruf einging, schickte die Rettungsleitstelle Traunstein die Freiwillige Feuerwehr Freilassing, den Einsatzleiter Rettungsdienst und einen Rettungswagen des Roten Kreuzes aus Teisendorf zum Unfallort. Von der Einsatzzentrale des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd wurden mehrere Streifenbesatzungen mit fünf Beamten der Polizeiinspektion Freilassing und der Notfallmanager der Bahn verständigt.

Der Zug, der gerade aus dem Freilassinger Bahnhof auf Höhe Mühlbachbrücke vom Ausfahrtgleis auf die Hauptstrecke München-Salzburg auffahren wollte, entgleiste aus noch ungeklärter Ursache direkt hinter der Lok. Die beiden betroffenen Waggons, ein Pritschenwagen und ein mit 90 Tonnen Holzleim gefüllter Kesselwagen, durchbrachen die Streckenbegrenzung auf der Brücke und blieben neben dem Gleis auf der Brücke liegen. Zur Sicherheit des restlichen Verkehrs sperrten Feuerwehr und Polizei zunächst die Bundesstraße und den gesamten Bereich rund um die Unfallstelle ab, wobei eine Umleitung eingerichtet wurde. Nach einer ersten Begehung konnte die Straße jedoch wieder freigegeben werden, da eine Absturzgefahr der beiden Waggons ausgeschlossen werden konnte.

Drei Spezialzüge zur Bergung eingesetzt

Rund 40 Einsatzkräfte der Freilassinger Feuerwehr waren mit acht Fahrzeugen vor Ort; sie halfen dem Lokführer aus seinem Führerstand, leuchteten die Unfallstelle aus, errichteten Absperrungen und erkundeten die Ladung des Kesselwaggons und den Schadensort nach austretenden Gefahrstoffen - allerdings war das nicht der Fall. Zur Absicherung des Einsatzes wurden noch die Sanitäter der BRK-Schnell-Einsatz-Gruppe (SEG) Freilassing-Laufen angefordert.

Beamte der Bundespolizeiinspektion Rosenheim haben die Ermittlungen zur genauen Unfallursache übernommen. Die Bahnstrecke zwischen Freilassing und Salzburg war rund drei Stunden lang nicht befahrbar und bleibt vorerst gesperrt, wobei die Unfallstelle bis auf Weiteres nur mit 5 Kilometern pro Stunde befahren wird. Auf der Gegenrichtung findet weiterhin kein Bahnverkehr statt. Die Bergung des verunglückten Güterzuges begann in den frühen Morgenstunden. Zwei Gerätezüge und ein Bergungszug mit Kran wurden für die Bergungsarbeiten aus Österreich und München herangeführt. Für Zugreisende wurde vom Notfallmanager ein Schienenersatzverkehr mit Bussen eingerichtet.

brk, rah

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