"Günstige" Mieten werden teurer: Neue Zahlen - so teuer bleibt Wohnen in München
Auch im bislang noch günstigeren Freimann und Feldmoching ziehen jetzt die Preise an. Anders als rund ums Zentrum: In Haidhausen, Schwabing oder der Altstadt bleiben große Mietsteigerungen aus. Das sind die aktuellen Zahlen.
Die Wahrheit ist unschön, aber so ist es nunmal: Die neue „Mietpreisbremse“ greift nicht in München, wohnen bleibt superteuer. Wer aktuell in einen (nicht städtischen) Neubau neu einziehen will, muss sich auf eine Durchschnitts-Miete von gesalzenen 18,91 Euro einstellen. Kalt, wohlgemerkt, pro Quadratmeter.
Das sind rund 900 Euro kalt für eine kleine 50-Quadratmeter-Wohnung. Und 1800 Euro für luftigere hundert Quadratmeter. Also 11,2 Prozent mehr als noch 2015.
Falls man kein Erstmieter ist, wird immerhin ein bissl weniger fällig: 15,72 Euro (plus 6,3 Prozent). So jedenfalls steht es im neuen „Wohnungsmarktbarometer 2016“ der Stadt, das seit gestern auf dem Tisch liegt. Auffällig ist, dass zum Erstbezug vor allem kleinere Wohnungen auf dem Markt sind. Große Wohnungen mit Luxusausstattung werden seltener gebaut – vielleicht auch deshalb, weil bei den kleineren (bis 60 Quadratmeter) einfach mehr Mietsteigerungen rauszuholen sind.
Wo gehen die Preise besonders stark rauf?
Vor allem im Münchner Norden, wo es bislang noch günstigere Mieten gab (plus 14,8 Prozent in Freimann; in Moosach, Feldmoching-Hasenbergl und Milbertshofen über 11 Prozent, siehe Karte).
Innenstadtnah, wo eh schon Spitzenpreise aufgerufen wurden, ist die Luft nach oben offenbar dünner geworden (plus 1,4 Prozent in Au-Haidhausen; geringe Steigerungen auch in Schwabing, Schwabing-West, Thalkirchen, in der Altstadt und im Lehel).
Wie viel zählt die Wohnlage?
Je näher am Zentrum eine Wohnung liegt, umso mehr langt der Vermieter hin. Dabei spielt es kaum noch eine Rolle, ob das Haus innerhalb des Viertels in ruhiger Toplage liegt oder ungemütlich an einer Hauptstraße.
<img alt= sehr, mittel oder (fast) gar nicht teurer geworden sind. (Klicken, für größere Darstellung) Grafik: Planungsreferat
Wie schaut’s im Umland aus?
Im Schnitt liegen die Preise hier etwas niedriger. Spürbar billiger wird es aber nur dort, wo eine Wohnung nur sehr schlecht an eine S-Bahn angebunden ist.
Was kosten städtische Wohnungen?
Dass es die städtischen Wohnungsbaugesellschaften Gewofag und GWG gibt, ist ein Segen – und zwar ein sehr günstiger. Dort sind die Mietpreise nämlich nur halb so hoch wie auf dem freien Markt. Die Gewofag verlangt im Bestand im Schnitt 6,90 Euro pro Quadratmeter, die GWG sogar nur 6,65 Euro. Und dass die Stadt fortwährend günstige Wohnungen neubaut, nivelliert die Preissteigerungen im Schnitt. OB Dieter Reiter will jedenfalls „unbedingt“ am Wohnungsbauprogramm für Gering- und Mittelverdiener festhalten.
Und noch eine gute Nachricht: Seit im letzten Sommer das sogenannte Bestellerprinzip gilt, fallen für viele Mieter die horrenden Maklergebühren weg. Denn viele Vermieter suchen ihre neuen Mieter nun selbst. Ein kleiner Trost, zumindest.
Statistisches Jahrbuch: München in Zahlen
Nicht nur die neuesten Mieten sind interessant. Das neue statistische Jahrbuch der Stadt gibt auch Aufschluss über andere Bereiche: Wie viele alte und junge Menschen, wie viele Singles, Paare, Babys Bayern, Ausländer wohnen in unserer Stadt? Das und vieles mehr finden Sie hier
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