Gruppe Letzte Generation setzt weiter auf Straßenblockaden

Die einen sind genervt von ihren Straßenblockaden, die anderen finden ihre Überzeugung beeindruckend. Die Aktivisten der Gruppe Letzte Generation polarisieren - und wollen damit auch 2023 weiter machen.
von  AZ/dpa
"Wir gehen in Konzertsäle, Fußballstadien, Museen, Parteizentralen und in alle Bereiche der Gesellschaft", sagte eine Sprecherin der Gruppe Letzte Generation.
"Wir gehen in Konzertsäle, Fußballstadien, Museen, Parteizentralen und in alle Bereiche der Gesellschaft", sagte eine Sprecherin der Gruppe Letzte Generation. © Swen Pförtner/dpa/Symbolbild

München - Im Gegensatz zur Bewegung Extinction Rebellion in Großbritannien wollen die Klimaaktivisten der Gruppe Letzte Generation in Deutschland weiter Straßen blockieren.

"Wir werden im Jahr 2023 den friedlichen Widerstand weiterführen", sagte die Sprecherin der Gruppe, Carla Rochel, am Montag. "Wir werden auch im neuen Jahr Autobahnen blockieren."

Aktivisten der Gruppe würden auch die Verantwortlichen im Regierungsviertel direkt konfrontieren. "Wir gehen in Konzertsäle, Fußballstadien, Museen, Parteizentralen und in alle Bereiche der Gesellschaft", sagte Rochel.

Carla Rochel: "Ein Versuch, die Regierung zum Handeln zu bewegen" 

Am Neujahrstag hatten Aktivisten der Bewegung Extinction Rebellion in Großbritannien angekündigt, sich vorerst nicht mehr aus Protest gegen mangelnden Klimaschutz an Kunstwerken festkleben und Straßen blockieren zu wollen. Man werde stattdessen verstärkt darauf setzen, Druck auf verantwortliche Politikerinnen und Politiker zu machen.

Das sei auch das Ziel der Gruppe Letzte Generation, sagte deren Sprecherin Rochel. "Unser Widerstand ist ein Versuch, die Regierung zum Handeln zu bewegen. Der Versuch, von dem wir mit Blick auf die Geschichte zivilen Widerstandes denken, dass er in Deutschland am erfolgversprechendsten ist."

Carla Rochel: "Wir sind auch weiterhin bereit, bis ins Gefängnis zu gehen"

Die Gruppe hatte mit ihren Protesten unter anderem in Form von Klebeblockaden auf Straßen und an Flughäfen vor allem in Berlin und München immer wieder Diskussionen ausgelöst. Die Staatsanwaltschaft Neuruppin ermittelt gegen Aktivisten der Gruppe und prüft nach Vorfällen um eine Ölraffinerie in Brandenburg auch den Verdacht einer kriminellen Vereinigung.

Sechs Aktivisten der Gruppe saßen am Montag nach Angaben der Polizei in einer Münchner Justizvollzugsanstalt in längerem Präventivgewahrsam. Davon werde sich die Gruppe aber nicht abschrecken lassen, sagte Rochel. "Wir sind auch weiterhin bereit, bis ins Gefängnis zu gehen."

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