Grüner OB-Kandidat: Casting soll entscheiden

Hep Monatzeder, Sabine Nallinger und Theresa Schopper kandidieren für den OB-Posten. Ein Casting muss her - doch einer weigert sich.
von  Willi Bock

Hep Monatzeder, Sabine Nallinger und Theresa Schopper kandidieren für den OB-Posten in München. Ein Casting muss her - doch Monatzeder weigert sich.

München - Konkurrenz belebt das Geschäft: Die Grünen haben jetzt drei OB-Kandidaten. Nach Bürgermeister Hep Monatzeder (59) haben gestern auch Stadträtin Sabine Nallinger (47) und die Landesvorsitzende Theresa Schopper (50) ihre Hüte in den Ring geworfen.

Die Grünen rechnen sich – wie die CSU – große Chancen aus, wenn bei der Rathauswahl 2014 OB Christian Ude nicht mehr antritt. Sie spüren auch in München den Aufwind: Zweimal waren sie bei Europawahlen bereits stärker als die SPD und haben mehrere Stadtviertel gewonnen. Im Herbst sollen sich die Grünen OB-Kandidaten dann in einem OB-Casting der Öffentlichkeit präsentieren.

Aber da geht der Ärger auch schon los: Denn Bürgermeister Hep Monatzeder macht bei diesem „Kasperltheater” nicht mit: „Es ist klar, dass ich das nicht machen werde.” Das habe er vor einem halben Jahr schon gesagt. Die Wähler würden es „nicht honorieren”, wenn er seine Meinung je nach Windrichtung ändern würde. „Das ist für mich eine Glaubwürdigkeitsfrage.”

Die Situation kenne er, gegen die Basismeinung zu stehen: „Bei der Arena hatte ich einen Mitstreiter, bei Olympia immerhin die ganze Stadtratsfraktion – und jetzt stehe ich ganz allein da.” Zwingen kann ihn die Partei nicht, an den Foren zu stadtpolitischen Fragen teilzunehmen. Es ist umgekehrt auch offen, ob Monatzeder am Ende noch kandidiert. „Jetzt muss die Partei sehen mit wem sie glaubt, die besseren Karten zu haben.”

Stadtvorsitzende Katharina Schulze findet’s „sehr schade”: „Wenn einer nicht an den Foren teilnimmt, ist es für ihn nicht gut.” Seine Konkurrentinnen haben großes Format.

Theresa Schopper ist seit 2003 Landesvorsitzende der Grünen und seit 2008 im Landtag und so eine der prominentesten Grünen-Politikerinnen Bayerns. Ihr Mann Boris Schwartz ist seit 1994 Stadtrat. Sie erreicht auch ein Publikum über die Grünen-Klientel hinaus. Sabine Nallinger ist die Senkrechtstarterin: Sie ist erst seit 2008 im Rat und hat sich schnell nach vorne gearbeitet.

Ihre Kandidatur hat sie mit der Familie besprochen. „Ich habe mit meinen elf und 13 Jahre alten Töchtern darüber einen Vertrag geschlossen.” Darin steht auch: Dass zwei Abende in der Woche der Familie gehören – und dass die Mädchen im Haushalt mehr mithelfen. Nallinger: „Meine Stärke ist meine Ausstrahlung, und dass ich Menschen begeistern kann.”

 

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