Grüne wollen Straßen in München öfter sperren

Grüne fordern: Autos raus, Bobbycars rein: Durch zeitweise Straßensperrungen soll in Münchens Innenstadt Platz für Menschen geschaffen werden.
Julia Lenders |
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Das Streetlife auf der Leopoldstraße: Wenn es nach den Grünen geht, sollen Straßen in München öfter mal gesperrt werden
AZ/Daniel von Loeper Das Streetlife auf der Leopoldstraße: Wenn es nach den Grünen geht, sollen Straßen in München öfter mal gesperrt werden

Grüne fordern: Autos raus, Bobbycars rein: Durch zeitweise Straßensperrungen soll in Münchens Innenstadt Platz für Menschen geschaffen werden.

München - Mittagessen – mitten auf der Fahrbahn. So sieht eine Vision der Stadtrats-Grünen aus. Sie wollen durchsetzen, dass Straßen in München zeitweise gesperrt werden. Damit mehr Platz für die Menschen ist. „Das Bedürfnis danach ist absolut vorhanden“, sagt die grüne OB-Kandidatin Sabine Nallinger. Alle Angebote im öffentlichen Raum würden sofort dankbar angenommen – sei es beim „Streetlife Festival“ oder wie jetzt auf den Christkindlmärkten.

Welche Straßen kämen für solche temporären Sperrungen in Frage? „Ich würde auch nicht sagen, dass wir eine Hauptverkehrsstraße zur Berufsverkehrs-Zeit sperren“, sagt Nallinger. Aber in verkehrsarmen Zeiten sehen die Grünen mancherorts durchaus die Möglichkeit dazu. Nallinger und ihr Kollege Paul Bickelbacher haben nun anhand konkreter Beispiele erklärt, wie sie sich das vorstellen.

Teilstücke der Goethe- oder Landwehrstraße könnten nach dem Willen der Grünen samstags für ein paar Stunden zum Markt werden. Da sei jetzt schon so ein „Verkehrs-Tohuwabohu“, meinte Nallinger, dass die Straße quasi gesperrt sei. Dann lieber gleich Standl statt Autos.

Der Spielplatz am Röcklplatz quillt sonntags fast über. Ohnehin flitzen die Kinder dort oft über die Fahrbahn zur Eisdiele auf der anderen Seite. Was, wenn dort zeitweise gleich nur noch Bobbycars fahren dürften? Bickelbacher findet: „Es wäre mal an der Zeit, sowas auszuprobieren.“

An der Isar entlang rauscht der Verkehr. Die Grünen können sich Steinsdorf- oder Wittelsbacherstraße aber auch als Flanier-Promenade vorstellen – an einigen Wochenenden zum Beispiel oder in den Sommerferien.

Die Amalienstraße könnte mittags in den Sommerferien zur Freischankfläche werden. Auf der autofreien Fahrbahn wäre dann Platz für Tische.

Und auch, dass Fußgänger zeitweise bedenkenlos über die die Weißenburger Straße bummeln, streben die Rathaus-Grünen an.

In Ländern wie Italien wird sowas schon praktiziert. Das Planungsreferat reagiert aber zurückhaltend. In einer Stadtrats-Vorlage für die nächste Woche heißt es zwar, temporäre Straßensperrungen wären wünschenswert. Doch die Behörde sieht Rechts-Probleme. Ein Ansatz könnte wohl sein, dass „Gründe des öffentlichen Wohls“ zeitweise Sperrungen möglich machen.

Genau da wollen die Grünen – mit einem Änderungsantrag – jetzt nochmal ansetzen. Dann wäre es an den Bezirksausschüssen, konkrete Vorschläge zu erarbeiten.

 

 

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