Grüne Städte: So blamabel schneidet München ab

Bayerns Landeshauptstadt rühmt sich gerne seiner guten Lebensqualität: Im Englischen Garten oder an der Isar können Großstädter direkt vor der Haustür Natur genießen. Doch mit dem Ruf der grünen Stadt ist es nicht weit her. In einem Ranking landet München auf einem blamablen Rang 74 - von 79 Städten.
München - Fast jeder dritte Deutsche lebt in einer der 79 Städte mit mehr als 100.000 Einwohnern. Gerade wenn es immer enger wird, brauchen Großstädter Natur, um sich wohlzufühlen.
Wie grün Deutschlands Städte wirklich sind, zeigt ein Blick aus dem Weltall. Die "Berliner Morgenpost" hat 185 Satellitenbilder ausgewertet und Deutschlands städtische Grünflächen verglichen.
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Ausgerechnet München schneidet da miserabel ab. Denn neben öffentlichen Erholungsgebieten zählen auch bepflanzte Dächer, Privatgärten, begrünte Hinterhöfe und Stadtbäume.
Die Satellitenbilder halten noch andere Überraschungen bereit: Die Nummer eins unter den grünen Städten ist Siegen, dem eigentlich ja eher ein tristes Image anhaftet. Göttingen und Bergisch Gladbach folgen auf Rang zwei und drei.
Im direkten Vergleich mit den Millionstädten steht München nicht besser da: Berlin, Köln und Hamburg sind grüner. Die Hansestadt landet dabei mit Dreiviertel der Fläche am weitesten vorne im Ranking: Platz 39. Laut Satelliten-Auswertung können 27 der 79 Großstädte mindestens zu Dreiviertel Grünflächen vorweisen.
Ein geringer Anteil an Grün heißt aber nicht, dass der Rest Betonwüste ist. Auch wenig bepflanzte Wohnsiedlungen, aber auch Wasserflächen und ein vergleichsweise hoher Anteil landwirtschaftlicher Flächen dämpfen das Ergebnis. Die Bilder stammen aus den Sommermonaten Juni bis Juli, wenn viele Äcker einfach nicht grün sind.
Fürs Münchner Stadtklima bedeutet das Ergebnis jedenfalls nichts Gutes. Denn Pflanzen filtern Feinstaub, speichern CO2 und vermindern Hitzestress.