Grüne: MVG degradiert Nallinger

München - Peinlich, peinlich! Die Münchner Verkehrsgesellschaft widerspricht in einer öffentlichen Mitteilung den Angaben der grünen OB-Kandidatin Sabine Nallinger. Und zwar in eigener Sache.
Die 48-Jährige schreibt auf ihrer Homepage, dass sie seit 2003 bei den Stadtwerken München arbeitet. Wörtlich steht da: „Dort leite ich bei der Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) den Bereich Forschung, Entwicklung und Innovationen.“ Klingt gut.
So oder so ähnlich war das dann in Zeitungen zu lesen, auch in der AZ. Woraufhin sich die MVG gestern zu Wort meldete. Betreff: „Funktion Nallinger“. Dass sie den „Bereich Forschung, Entwicklung und Innovationen“ leite, sei „unzutreffend“, heißt es in der Rundmail.
Und weiter: „Frau Nallinger ist Mitarbeiterin im Planungsbereich der MVG und dort schwerpunktmäßig mit Mobilitätskonzepten, MVG-Kooperationsprojekten und der Neubürgerberatung befasst.“
Das klingt schon nicht mehr ganz so gut wie Forschung oder Innovationen. Und Mitarbeiterin klingt auch nicht mehr ganz so gut so gut wie Leiterin.
Was sagt Nallinger dazu? Zerknirscht erklärt sie der AZ: „Für meinen Job gibt es keine direkte Beschreibung.“ In ihrer E-Mail-Signatur stünde: „Strategische Planungsprojekte, Forschungs- und Kooperationsprojekte, Koordination Mobilitätsmanagement“. Daran habe sich bisher auch noch niemand gestört.
Und das mit der Leitung? Früher, so sagt sie, sei sie allein für den Bereich zuständig gewesen. Als sie im Jahr 2008 Stadträtin wurde, habe sie aber auf eine halbe Stelle reduziert. Da sei die „Mitarbeiterverantwortung zurückgestellt“ worden.
Jetzt werde sie ihre Berufs- Angaben auf ihrer Internetseite natürlich so übernehmen, wie es der MVG-Chef Herbert König möchte – der ist übrigens ein SPD-Mann.
Gesagt, getan. Am Abend war der Eintrag schon geändert.