Kommentar

Grüne Münchner Direktmandate? Nicht zu früh freuen

Lokalchef Felix Müller über grüne Direktmandats-Träume.
von  Felix Müller

Es ist noch gar nicht lange her, da blickten die politisch interessierten Deutschen nach Wahlen staunend in die grün-alternativsten Ecken des Landes. In Freiburg, da konnte ein Grüner sogar OB werden! In Kreuzberg, da gab es stets das einzige grüne Direktmandat in ganz Deutschland! Alte Zeiten. Zumindest in den boomenden Großstädten scheint für die Öko-Partei heute alles möglich. Folgerichtig, dass die Münchner Grünen in allen vier Wahlkreisen das Ziel ausgeben, zu gewinnen.

Das wirkt gar nicht mehr abwegig. Und doch könnten die Grünen bis in einem Jahr ein immer größeres Problem bekommen. Dass sie in den reichen Großstädten auf dem Weg zur Volkspartei zu sein scheinen, hängt überall auch mit der relativen Sorglosigkeit der vergangenen Jahre zusammen. Man konnte sich ein Faible für Öko-Themen leisten. Im wörtlichen Sinne.

Nun wirkt in diesem seltsamen Herbst 2020 schon mancher Radweg-Aufreger des letzten Winters wie aus einer fernen Zeit. Nehmen auch in München echte Sorgen und Verteilungskämpfe zu, könnte das Interesse an Grünen-Kernthemen bis Herbst 2021 rapide sinken.

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