Grüne fordern: Lehrerparkplätze sollen weg!

Ein Stellplatz pro Schulklasse? Absurd, finden die Grünen. Sie wollen die Flächen für die Lehrerparkplätze anders nutzen.
München - Wie man Supermärkte dazu bringen kann, ihre ebenerdigen Parkplätze zu überbauen, darüber diskutiert die Stadtpolitik schon länger.
Bisher nicht im Fokus: die Lehrerparkplätze an den Münchner Schulen. Das ändert sich jetzt. Denn die Grünen fordern offiziell: Nehmt den Lehrern ihre Parkplätze weg! Am Montag brachten sie Anträge dazu im Stadtrat ein.
Grüne wollen Stellplatzschlüssel an Schulen senken
Bei allen künftigen Schulbauten soll der bisherige Stellplatzschlüssel gesenkt werden, fordern die Ökos. Laut Grünen galt bisher die Regel: ein Stellplatz pro Klasse. "An großen Schulen entstehen durch die bisherige Praxis riesige Parkplatzlandschaften, die den größten Teil des Tages ungenutzt leerstehen", sagte Stadträtin Sabine Krieger am Montag.
"Diese Parkplätze versiegeln Boden und kosten zudem viel Geld in der Erstellung sowie im Unterhalt. Wenn Stellplätze als Tiefgarage angelegt werden, wird zwar weniger Platz beansprucht, dafür steigen jedoch die Baukosten um ein Vielfaches." Außerdem müssten häufig Bäume für Tiefgaragen gefällt werden.
Und das alles wofür? "Für die Lehrkräfte wäre es oft kein Problem, auf öffentliche Verkehrsmittel oder das Fahrrad auszuweichen", so Krieger. "Zudem sind Lehrerinnen und Lehrer, die jeden Tag mit dem Auto zur Schule fahren, in Zeiten einer erhöhten Sensibilität für den Klimawandel schlechte Vorbilder."
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Parkplätze sollen überbaut werden
Die Grünen fordern also deutlich weniger Lehrerparkplätze, innerhalb des Altstadtrings sogar "100 Prozent" weniger, es sollen also gar keine neuen mehr entstehen.
Die bestehenden Flächen sollten etwa für Pavillons genutzt werden oder auch mit Kindertageseinrichtungen bebaut werden. "Das Überbauen von Parkplätzen ist in München mittlerweile schon erprobt und kann schnell umgesetzt werden", heißt es von den Grünen.
Auch würden sich die Parkplätze für Fahrradabstellanlagen, Tischtennisplatten oder Basketballfelder eignen. Stadträtin Krieger: "Die Verschwendung wertvoller Flächen nur zum Zwecke der Realisierung einer antiquierten Vorstellung von Mobilität muss ein Ende haben!"