Großmarkt: Steinschlag und Wasser im Keller

Der Großmarkt soll umgebaut werden. Eine Begehung zeigt, wie marode das Areal ist – und wie viel Geld die Renovierung verschlingt. 200 Millionen Euro könnte die Sanierung kosten.
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Die denkmalgeschützte Halle 1 bleibt auf jeden Fall bestehen. In ihr könnte es eine öffentliche Schmankerlgasse geben – frei zugänglich für alle Münchner.
Martha Schlüter Die denkmalgeschützte Halle 1 bleibt auf jeden Fall bestehen. In ihr könnte es eine öffentliche Schmankerlgasse geben – frei zugänglich für alle Münchner.

MÜNCHEN - Der Großmarkt soll umgebaut werden. Eine Begehung zeigt, wie marode das Areal ist – und wie viel Geld die Renovierung verschlingt. 200 Millionen Euro könnte die Sanierung kosten.

Bis zu 200 Millionen Euro könnte der neue Großmarkt Münchens kosten. Ein zweistöckiges sogenanntes „Lebensmittel-Frische-Zentrum“ soll dafür an der Schäftlarnstraße entstehen. Dort, wo bislang der Parkplatz des Geländes ist. 10000 bis 30000 Quadratmeter groß, mit Platz für fast 500 Firmen. Frühestens 2014 könnte es soweit sein. Bis dahin müssen die Händler in den alten Hallen verkaufen. Wie marode das Areal bereits ist, zeigt jetzt eine Begehung. Die fünf Knackpunkte des Areals:

Die Gärtnerhalle: Das Dach bleibt feucht. Vor kurzem mussten die Schrägen durch zusätzliche Balken gestützt werden. Mehrere hunderttausend Euro wurden investiert. „Die ersten Holzbalken sind schon wieder feucht“, sagt der Chef der Markthallen, Rainer Hechinger. Mit dem Lebensmittel-Frische-Zentrum würde die alte Halle abgerissen, an die Stelle käme eine begrünte Freifläche.

Halle 5 und 6: Nass geht es auch hier im Keller rein. Wo früher Kartoffeln gelagert wurden, rinnt jetzt Wasser über die Wände. Manche Abteile sind so durchweicht, dass sie leer stehen. Ein weiteres Problem sind die Lkws, die in einer Art Kreis um den Großmarkt fahren: Ihre Last überträgt sich auf die untertunnelten Straßen, die bereits vor knapp 100 Jahren gebaut wurden – und den Lasten nur mühsam trotzen. Tausende teurer Hydraulikstützen sichern die Tunnel. „Eine Übergangslösung“, wie Hechinger sagt.

Der Viehhof: Die Gebäude auf der nord-westlichen Seite der Gleise sind instand gesetzt. Der Viehhof soll künftig aber näher an den neuen Großmarkt rücken – auf dem freien Gelände könnten Wohnungen entstehen. Dass der Schlachthof außerhalb Münchens angesiedelt wird, lehnen sowohl die Großmarktbetreiber, Kommunalreferentin Gabriele Friedrich als auch der zuständige Bezirksausschuss-Chef Alexander Miklosy ab.

Die Kontorhäuser: Das Problem ist der Steinschlag an der Fassade. Die ins Mauerwerk eingelassenen Steine können sich bei Frost lösen, runterfallen und einen Menschen schwer verletzten. Zwei Mal im Jahr muss die Fassade überprüft werden: Mit Hand und Spatel – eine mühselige und teure Arbeit.

Die Gleise: Sie liegen derzeit brach. 30000 Quadratmeter, die gewinnbringend vermietet oder verkauft werden könnten. Interessenten gibt es bereits.

Anne Kathrin Koophamel

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