Großes Aufatmen in München: Galeria-Entscheidung ist gefallen – welche Standorte schließen müssen
München - Nun ist es entschieden. Die monatelange Unsicherheit, welche Galeria-Standorte schließen müssen und welche bleiben, ist vorbei. Galeria hat am Samstag (27. April) die Streichliste bekannt gegeben. Für München sind es gute Nachrichten: Alle vier Standorte sollen bleiben! Dennoch werden in Bayern drei Filialen dicht gemacht.
Keine Galeria-Schließung in München
Vor allem in Neuhausen ist die Erleichterung groß: Die Filiale am Rotkreuzplatz in Neuhausen/Nymphenburg mit rund 80 Beschäftigten galt lange als Wackelkandidat. Das Gebäude gehört zu René Benkos Signa-Gruppe, die Miete war gemessen am Umsatz unverhältnismäßig hoch. Nun konnten sich die Insolvenzverwalter von Galeria und Signa offensichtlich auf eine niedrigere einigen. Die neuen Eigentümer in spe wollen insgesamt 76 Filialen erhalten, 16 sollen geschlossen werden.
Diese Galeria-Standorte sind von der Schließung betroffen
Insgesamt werden rund 1400 Mitarbeiter ihren Arbeitsplatz verlieren, davon 400 in den Servicezentren Essen und Köln. 11.400 Arbeitsplätze bleiben erhalten. Diese 16 Galeria-Filialen sollen in den kommenden Monaten geschlossen werden:
- Augsburg
- Berlin Ringcenter
- Berlin Spandau
- Berlin Tempelhof
- Chemnitz
- Essen
- Köln Breite Straße
- Leonberg
- Mainz
- Mannheim
- Oldenburg
- Potsdam
- Regensburg Neupfarrplatz
- Trier Fleischstraße
- Wesel
- Würzburg
Insolvenzverwalter über Galeria-Schließungen: "Wir haben für den Erhalt jeder einzelnen Filiale hart verhandelt"
Insolvenzverwalter Stefan Denkhaus sagte: "Jede der fortzuführenden Filialen muss das Potenzial haben, bereits heute oder in absehbarer Zeit die notwendige Profitabilität zu erzielen." Dabei spiele die Miethöhe eine zentrale Rolle. "Als Ziel haben wir einen marktüblichen Mietkorridor von 7 bis 11 Prozent des Umsatzes definiert, um die jeweilige Filiale wirtschaftlich rentabel betreiben zu können. Wir haben für den Erhalt jeder einzelnen Filiale hart verhandelt. Nicht nur im Interesse der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, sondern auch im Hinblick auf lebendige Innenstädte."
Das passiert mit den Mitarbeitern, die von der Galeria-Schließung betroffen sind
Die betroffenen Mitarbeiter sollen für acht Monate in eine Transfergesellschaft wechseln können, um sich auf dem Arbeitsmarkt zu orientieren. Das bisherige Service-Center in Essen soll in die Düsseldorfer Filiale in der Schadowstraße umziehen.
"Wir werden alles tun, um unser Geschäft in eine erfolgreiche Zukunft zu führen. Dazu sehen wir nicht zuletzt durch unsere Umsatzentwicklung im laufenden Geschäftsjahr gute Voraussetzungen", erklärt Galeria-CEO Olivier Van den Bossche. Die Standorte sollen stärker nach lokalen Bedürfnissen ausgerichtet werden. Auch Investitionen soll es künftig geben. Über den Insolvenzplan wird am 28. Mai bei der Gläubigerversammlung in Essen abgestimmt.
Freude und Entsetzen – ein Wechselbad der Gefühle: So reagiert der Galeria-Betriebsrat
Galeria-Gesamtbetriebsrat Jürgen Ettl beschrieb die aktuelle Situation als schwierig und unwirklich: Erleichterung auf der einen Seite, Betroffenheit auf der anderen. Tausende Arbeitsplätze könnten nun gerettet werden, andererseits gebe es einen "massiven Personalabbau" – dies sei nun "bittere Realität". "Die Herausforderung ist jetzt, die von Kündigung betroffenen Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen zu unterstützen und gleichzeitig die Zukunft für die verbleibenden Kolleginnen und Kollegen zu sichern", sagt Jürgen Ettl dazu. Der Galeria-Betriebsrat fordert mehr Unterstützung von den Städten und Gemeinden, "damit Innenstädte weiterhin eine Begegnungsstätte und das pulsierende Herz von Städten bleiben."