Großer Streit in der Klinik-Debatte

Die CSU wirft in der Vollversammlung Hep Monatzeder vor: „Er kann es einfach nicht.“
Julia Lenders |
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München - Die Idee von einem neuen Riesen-Klinikum ist vom Tisch. Die Vollversammlung hat gestern mehrheitlich beschlossen, eine Fusion der städtischen Krankenhäuser Schwabing und Bogenhausen nicht weiter zu verfolgen. Eine Entscheidung, die sich im Vorfeld abgezeichnet hatte (AZ berichtete). Allerdings sorgte das Thema Klinikum wieder für einigen Zündstoff.

Einer der Konfliktpunkte: Das Planungsreferat hatte sich in der Stadt nach einer 20 bis 40 Hektar großen Fläche umgesehen, auf der ein neues Großklinikum mit bis zu 1600 Betten entstehen hätte können. Vergeblich.

Jetzt zog vor allem die FDP in Zweifel, ob diese Größenangabe für das gesuchte Grundstück nicht überdimensioniert gewesen sei. Schließlich käme auch ein Krankenhaus wie das in Bogenhausen, in dem ursprünglich mal 1250 Betten geplant gewesen seien, mit 10,5 Hektar aus – Grünfläche inklusive. FDP-Stadtrat Jörg Hoffmann: „Das geht auch eine Nummer kleiner, aber danach haben wir nicht gesucht.“

Klinik-Geschäftsführer Freddy Bergmann gab daraufhin zurück, heute werde eben anders gebaut als damals in Bogenhausen.
 

Die CSU erneuerte ihre Genneralkritik am Sanierungsprozess der finanziell angeschlagenen Kliniken. Fraktions-Chef Josef Schmid: „Man kann nicht weiter zusehen, dass rumdilettiert wird und nichts voran geht.“ Erneut forderte die CSU, dass nicht mehr das Gesundheitsreferat für die Kliniken zuständig sein soll – sondern die Kämmerei. Und auch der Aufsichtsratschef Hep Monatzeder müsse zurücktreten: „Er kann es einfach nicht.“

Schmid führte an: Die Ergebnis-Hochrechnung des Klinikums für heuer habe sich zum Jahresbeginn erneut um 10 Millionen Euro verschlechtert, auf ein Defizit von 48 Millionen. Das ließ Geschäftsführer Bergmann so nicht stehen. Das Ganze sei „fast eine Lachnummer“. Schon die April-Hochrechnung werde bereits wieder im Plan liegen.

Doch zurück zu Schwabing und Bogenhausen: Wie geht’s dort weiter? Weitere Untersuchungen sollen bis Jahresende zeigen, wo und in welcher Größe Erweiterungs- und Ersatzbauten möglich sind. Es läuft aber wohl drauf hinaus, dass Schwabing in Zukunft kleiner wird als jetzt – und Bogenhausen größer.

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