Großeinsatz der Polizei: Festnahme nach Streit in München
Schwabing - Ein banaler Streit zwischen zwei Männern morgens im Berufsverkehr hat am Dienstag auf der Linie U6 einen Großeinsatz von Polizei und U-Bahnwache ausgelöst. Die U6 wurde im Bahnhof Dietlindenstraße gestoppt. Die Passagiere durften zunächst nicht aussteigen, bis die Lage geklärt war.
Ein 49-Jähriger aus München saß gegen 9 Uhr in einer U6. Während der Fahrt geriet er mit einem anderen Passagier, einem 57-jährigen Angestellten aus München, in Streit. "Auslöser des Konflikts war eine Meinungsverschiedenheit wegen des Hundes", sagt Polizeisprecher Ronny Ledwoch.
Auslöser des Streits: Ein Hund
Worum es bei dem Konflikt ging, ob der Hund gebellt hat, oder sonstwie störte, versucht die Kripo herauszufinden. Zunächst hatte es geheißen, der 49-Jährige sei der Besitzer des Hundes – was aber am Nachmittag von der Polizei wieder in Frage gestellt wurde.
Während des Streits zog der 49-Jährige nach Angaben der Polizei ein Schweizer Taschenmesser hervor, er klappte die Klinge auf und fuchtelte damit herum. Dabei verletzte er den 57-Jährigen am linken Oberarm. "Es handelt sich lediglich um eine oberflächliche Schnittwunde", berichtet Polizeisprecher Ronny Ledwoch.
Mehrere Streifen der Polizei und der U-Bahnwache wurden zur Dietlindenstraße beordert. Der Bahnhof wurde abgeriegelt, die U6 gestoppt.
Die Fahrgäste blieben im Zug und durften erst nach etwa fünf Minuten aussteigen. Der Polizeieinsatz sorgte für erhebliches Aufsehen. Sämtliche Zeugen in der voll besetzten U-Bahn, die den Streit zwischen den beiden Männern beobachtet hatten, wurden von den Polizisten noch am Bahnsteig ausführlich befragt.
Ermittlungen wegen gefährlicher Körperverletzung
Die U6 durfte die ganze Zeit über nicht weiterfahren, was zu Verspätungen auf der gesamten Linie führte. Erst gegen 9.45 Uhr lief der Betrieb auf der Strecke laut Verkehrsgesellschaft MVG wieder normal. Der mutmaßliche Messerstecher wurde von der Polizei festgenommen und zur Vernehmung gebracht. K11, die Mordkommission, ermittelt derzeit wegen gefährlicher Körperverletzung.
Das Opfer kam vorsorglich in eine Klinik. Die Schnittwunde wurde von einem Arzt ambulant behandelt, anschließend durfte der Münchner wieder nach Hause gehen.
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