Großeinsätze in München: Polizei muss drei Mal in einer Nacht wegen Messer-Angriffen ausrücken

Dreimal ist die Münchner Polizei am Sonntagabend und in der Nacht ausgerückt, um Familienstreitigkeiten zu schlichten, die zuvor eskalierten. Jedes Mal war ein Messer im Spiel.
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Die Polizei war jedes Mal schnell mit einem Großaufgebot vor Ort. (Symbolbild)
Die Polizei war jedes Mal schnell mit einem Großaufgebot vor Ort. (Symbolbild) © Carsten Rehder/dpa/Symbolbild

München - Der erste Alarm, der einen Großeinsatz nach sich zog, ging bei der Münchner Polizei am Sonntag gegen 21 Uhr ein: In einer Wohnung Am Hart bedrohte ein Kellner (46) seinen Mitbewohner, einen 23-jährigen Koch, mit einem Küchenmesser mit einer 30 Zentimeter langen Klinge Zuvor hatten sie sich gestritten, es war auch Alkohol im Spiel. Der bedrohte Koch ergriff die Flucht und rief die Polizei.

München: Drei Großeinsätze wegen Messer-Streit

Besonders brisant: Die beiden leben bei einer 80-jährigen Frau zur Untermiete, die zu dem Zeitpunkt auch zuhause war. Die Polizei schickte darum 15 Streifen und das Unterstützungskommando (USK) zum Haus. Die Polizisten befahlen dem Kellner mit dem Messer, die Wohnung unbewaffnet zu verlassen, was dieser auch tat. Er wurde festgenommen, angezeigt und noch am Abend wieder entlassen.

Kurz nach Mitternacht folgte der nächste Einsatz, diesmal in Riem: Dort bedrohte eine polizeibekannte Frau (31) mit zwei Küchenmessern ihren Partner (45). Der Finanzbeamte flüchtete aus der Wohnung und alarmierte die Polizei.

18 Polizisten konnten die Situation vor Ort entschärfen und die Frau vorläufig festnehmen. Sie war laut Polizei psychisch auffällig und wurde deswegen in eine Klinik gebracht, wo sie zuvor auch schon einmal war. Ihren Partner hat sie bei dem Streit leicht an der Hand verletzt. Sie wurde wegen Bedrohung und gefährlicher Körperverletzung angezeigt.

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Der dritte Fall ereignete sich schließlich gegen 1 Uhr in Untermenzing: Ein stark angetrunkener Mann (44) hat seine Ehefrau (39) geschlagen und bedroht sowie die Wohnung auseinandergenommen. Die Frau hat mit ihrem gemeinsamen Sohn (10) die Wohnung verlassen. Den Mann hat das offenbar dazu veranlasst, sich mehrere Outdoor- und Survivalmesser in den Hosenbund zu stecken und sich in der Wohnung zu verbarrikadieren.

Mehrere Dutzend Polizisten fuhren zum Einsatzort und konnten den Mann schließlich überreden, die Wohnungstür aufzumachen und die Messer auszuhändigen. Die Polizei hat ihm ein Kontaktverbot und einen Platzverweis für die Wohnung ausgesprochen sowie wegen Körperverletzung angezeigt.

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  • muc_original_nicht_Plagiat! am 28.03.2023 08:14 Uhr / Bewertung:

    Ich kann nur hoffen, dass im Fall 3 in Untermenzing nicht irgendwann ein Bericht folgt mit den Worten: "Die Frau hatte um Schutz gebeten...", oder "Der bereits zuvor polizeilich aufgefallene Mann..." -
    Kontaktverbot und Platzverweis - leider sind damit alle Mittel erstmal ausgereizt...so bitter es ist, aber unser Gesetz gibt der Exekutive viel zu wenig Möglichkeiten, Opfer tatsächlich wirksam zu schützen, indem Gefährder aus dem Verkehr gezogen werden. Mehr, als Täteransprache, und die o.g. Maßnahmen sind nicht möglich, solange es zu keiner schwerwiegenderen Tat gekommen ist.
    (und dann ist es leider häufig zu spät)

  • Witwe Bolte am 27.03.2023 16:01 Uhr / Bewertung:

    Gibts eigentlich Aktien von Messerherstellern? Würde gern welche als Altersvorsorge ordern, da die Umsätze von Messerkäufen in Zukunft sicher steigen werden.

  • OLGI am 27.03.2023 15:33 Uhr / Bewertung:

    Fachkräfte im Einsatz.

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