Große Pläne, viele Fragen: Schneller zum Flughafen mit der Bahn

Mit einem Vier-Stufen-Plan will der Freistaat die Anbindung zum Flughafen verbessern. Ob und wie der umgesetzt wird, ist unklar.
von  AZ
Die S-Bahn zum Flughafen soll ausgebaut werden.
Die S-Bahn zum Flughafen soll ausgebaut werden. © dpa

München - Das bayerische Verkehrsministerium hat am Dienstag im Verkehrsausschuss eine Machbarkeitsstudie vorgestellt, die zeigt, wie die Bahnverbindung zum Flughafen verbessert werden soll. In vier Stufen soll das passieren. Es gibt allerdings keinen konkreten Zeitplan oder Kosten. 

Stufe 1: Höherer Takt der S-Bahn München zum Flughafen

Eine erste Stufe sieht vor, dass die S1 und S8 zum Flughafen mit einem höheren Takt fährt. Und der Üfex könnte über Regensburg hinaus bis Nürnberg verlängert werden. Dazu bräuchte es kleinere Infrastruktur-Ausbauten.

Stufe 2: S-Bahn von Ulm/Augsburg

Um Augsburg und Ulm an das Regionalnetz anzuschließen, muss erst die zweite Stammstrecke in München fertig gebaut sein. Das würde eine schnelle Verbindung von Augsburg zum Flughafen ermöglichen und auch einen Express-Zug vom Münchner Hauptbahnhof, der in 25 statt 40 Minuten am Flughafen wäre. Das Ministerium schätzt, dass diese zwei Stufen noch bis 2030 realisiert werden könnten.

Stufe 3: Fernverbindungen und Express nach Herrsching

In der dritten Stufe wünscht sich das Verkehrsministerium, Passau, Memmingen und Innsbruck per Fernverbindung zu erreichen. Ebenfalls geplant: eine Express-Verbindung zwischen Herrsching und Flughafen. Dazu bräuchte es viele Gleisausbauten und zusätzliche Schleifen.

Stufe 4: Zürich und Wien

Ganz am Ende der Pläne stünde noch ein Ausbau des Fernverkehrs zum Flughafen mit direkten Linien von Zürich oder Wien. Dazu müsste neben dem S-Bahnhof am Flughafen noch ein ICE-Bahnhof gebaut werden. 

Kritik von Pro Bahn und SPD

Die SPD im Landtag hat sich darüber beschwert, dass das Verkehrsministerium allein für das Erstellen der Machbarkeitsstudie 25 Monate gebraucht hat. Der Fahrgastverband "Pro Bahn" sieht insbesondere die vierte Stufe kritisch, also den künftigen Ausbau zum ICE-Bahnhof.

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