Große Nummer: Alles über Münchens Hausnummern
MÜNCHEN - Die Stadt wächst. Jetzt meldete das Vermessungsamt einen neuen München-Rekord: Erst vor kurzem erhielt ein Reihenhaus im Münchner Süden die 150000. Hausnummer innerhalb des Stadtgebiets. Höchste Zeit für 15 Fakten über die Ziffern an unserem Zuhause.
1. Laut Oberbayerischem Archiv gibt es in München seit etwa dem Jahr 1770 Hausnummern.
2. Die rechtliche Grundlage für deren Vergabe ist die „Satzung über die Benennung der öffentlichen Verkehrsflächen und die Nummerierung der Gebäude und Grundstücke in der Landeshauptstadt München“, kurz Straßennamen- und Hausnummernsatzung, in der Fassung vom Juli 1988.
3. Die älteste Satzung, die im städtischen Vermessungsamt archiviert ist, stammt aus dem Jahr 1927. „Ob’s davor eine gab, weiß man nicht“, sagt der zuständige Sachgebietsleiter für Hausnummern, Werner Widemann.
4. Die Hausnummerierung beginnt grundsätzlich an dem Straßenteil, der dem Stadtzentrum am nächsten liegt. Ein Pfeil zeigt, in welche Richtung die Nummern ansteigen.
5. Stadtauswärts gesehen sind die geraden Nummern immer auf der rechten und ungerade auf der linken Straßenseite.
6. Es gibt aber auch noch einige wenige Straßen in der Stadt, bei denen das anders ist. Sie haben eine so genannte „umlaufende Nummerierung“. Sprich: Auf der einen Seite sind die Häuser 1 bis 80, auf der anderen dann zum Beispiel 81 bis 150. Der Nachteil ist, dass die Hausnummer1 dann vis à vis der Nummer 150 liegt – und man sich schlechter zurecht findet.
7. In der Residenzstraße gilt noch eine umlaufende Nummerierung. „Die Sendlinger Straße wurde 1993 gerichtet“, sagt Widemann.
8. Pro Jahr werden in München etwa 1700 Hausnummern vergeben, etwa 1300 davon kommen ganz neu dazu.
9. Die Bewohner von rund 50 Häusern im Jahr müssen sich eine neue Adresse einprägen, obwohl sie gar nicht umgezogen sind – nur weil ihre Hausnummer geändert wird.
10. Bei einem Neubau sendet die Lokalbaukommission dem Vermessungsamt eine Mitteilung über die Baugenehmigung. Daraufhin nimmt das Amt Kontakt zu dem Bauherren auf. Wenn der Rohbau fertig ist, erhält er dann einen „Hausnummernbescheid“.
11. Der Grundstückseigentümer ist verpflichtet, das Schild mit der zugeteilten Ziffer selbst anzuschaffen und anzubringen.
12. Solche Schilder werden von Emaille- und Stempelgeschäften angeboten. Die Lieferzeit: etwa vier Wochen. Der Preis: zwischen 50 und 100 Euro.
13. Die kleinen kobaltblauen Tafeln sollen nicht höher als 2,5 Meter und nicht tiefer als ein Meter angebracht werden.
14. Auch Grundstücke ohne Haus können eine Nummer bekommen. „Wenn Gründe des öffentlichen Wohls oder dringende private Interessen dies erfordern“, steht in der Satzung. Beispiel für so einen Fall: ein Kfz-Verkaufsplatz.
15. Das Vermessungsamt forderte am Freitag alle Hauseigentümer auf nachzuschauen, ob die Nummernschilder noch gut lesbar sind – damit bei Rettungseinsätzen keine Zeit verloren geht.
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