Großbaustelle Trambahn

Bröckelnder Asphalt, gebrochene Schienen: Wurde in Haidhausen bei den Gleisen gepfuscht oder wird nur nach Plan saniert?
MÜNCHEN „Aber da ist doch erst vor Kurzem alles ausgebessert worden!“ Passanten in der Müller- oder Ismaninger Straße schütteln den Kopf. Die Asphaltstreifen neben dem Trambahngleisen bröckeln, jede Bahn vergrößert das Dilemma. Gerade erst gerichtet, jetzt marode: Ist das schon Pfusch am Bau oder noch normaler Verschleiß? Fest steht: Hier sind bald wieder Bauarbeiten fällig. Wie bei den Linien 19 und 27. Die werden seit gestern aufwändig saniert.
Bis zum 11. April, also während der Osterferien, sollen im Nordteil des Stachus endlich die Provisorien nach insgesamt neun Schienenbrüchen (AZ berichtete) beseitigt werden. Und bei der Tram 19 werden zwischen Stachus und Maxmonument unter anderem vier neue Weichen installiert. Auch das ist mit erheblichen Behinderungen für Fahrgäste und für alle übrigen Verkehrsteilnehmer verbunden.
Die MVG reagierte schon im Vorfeld mit der Ankündigung: „Lärm, Schmutz und Staus möglich!“ Und das war nicht untertrieben. In den betroffenen Straßenzügen (Stachus, Pacellistraße/Promenadeplatz, Perusastraße, Maximilianstraße) regieren die Baumaschinen, für Fußgänger, Radler und Autofahrer wird es sehr eng.
Wer gestern wie gewohnt auf seine 19er wartete, hatte Pech: Die Haltestellen Lenbachplatz, Theatinerstraße, Nationaltheater, Kammerspiele und Maximilianeum entfallen bis zum 11. April komplett. Die 19er weicht zwischen Hauptbahnhof Süd und Max-Weber-Platz auf die Trasse der Linie 18 (Karlsplatz – Sendlinger Tor – Isartor – Gasteig) aus.
Etwas geringer fallen die Beeinträchtigungen auf der Linie 27 aus: Zwischen Karolinenplatz und Sendlinger Tor fahren Ersatz-Busse. „Die Lage der Ersatzbushaltestellen weicht teilweise erheblich von der Position der Tram-Haltestellen ab“, warnt die MVG.
Während das Ende dieser Baustellen-Nerverei absehbar ist, droht schon neues Ungemach. Ein Beispiel: An den Gleisen der 18er auf Höhe der Villa Stuck lösen sich fast pizzagroße Asphaltbrocken. „Auch in der Müllerstraße geht’s schon wieder los“, sagt ein Anwohner.
Doch von Pfusch will man bei der MVG nichts wissen, die Bauarbeiten für den Sommer seien langfristig geplant. So ist in den großen Ferien zum Beispiel in der Ismaninger Straße der Abschnitt Prinzregentenstraße – Max-Weber-Platz dran. Und der Bereich Herkomerplatz/Effnerplatz. Schwierigkeiten in der Müllerstraße sind bei der MVG nicht bekannt. ber