Großbaustelle in der Winterstarre

Neue ADAC-Zentrale: Seit Oktober geht beim 200-Millionen-Projekt nichts mehr voran. Den Ruf, Münchens langsamste Baustelle zu betreiben, hat sich der ADAC damit nun erobert.
Abendzeitung |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
0  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Still und starr ruht der Bau: Die ADAC-Großbaustelle von oben – aufgenommen im Oktober des vergangenen Jahres. Bis heute hat sich hier nichts weiter getan.
Mike Schmalz Still und starr ruht der Bau: Die ADAC-Großbaustelle von oben – aufgenommen im Oktober des vergangenen Jahres. Bis heute hat sich hier nichts weiter getan.

Neue ADAC-Zentrale: Seit Oktober geht beim 200-Millionen-Projekt nichts mehr voran. Den Ruf, Münchens langsamste Baustelle zu betreiben, hat sich der ADAC damit nun erobert.

MÜNCHEN Der ADAC ist grundsätzlich eher ein vorsorglicher Verein. Kaum fallen im Herbst die ersten Blätter, da warnen die Gelben Engel auch schon vor glatten Straßen, vereisten Windschutzscheiben oder den falschen Reifen. In eigener Sache scheint diese Vorsorge nun aber nicht ganz funktioniert zu haben – beim Neubau ihrer ADAC-Zentrale an der Hansastraße.

Nach dem Spatenstich vor genau einem Jahr und dem Aushub der Baugrube im Oktober ruhen hier, wo einmal ein 87 Meter hoher Bau in die Höhe ragen soll, die Arbeiten. „Man wundert sich, dass dort nicht weitergearbeitet wird“, sagt der Geschäftsführer der Bauinnung München, Michael Frikell, „am Winter liegt’s nicht“ ...

Waren die die Gelben Engel zu vorsichtig?

Oder doch? Die Gelben Engel waren offenbar zu vorsichtig. So sehr sorgten sie sich vor Eis und Schnee, dass die Arbeiten Ende Oktober vorsorglich unterbrochen wurden: „Um den Bau vor möglichem Frost zu schützen, wurde die Baustelle bereits im vergangenen Jahr winterfest gemacht“, sagt ADAC-Sprecher Michael Ramstetter. „Man kann ja nicht ahnen, dass der Winter so mild wird.“

Die Folge: Während auf den meisten Großbaustellen in München selbst im Januar und Februar die Arbeiten kaum beeinträchtigt waren, herrscht beim ADAC tote Hose. Erst in einigen Wochen sollen die Bauarbeiten fortgesetzt werden. Den Ruf, Münchens langsamste Baustelle zu betreiben, hat der ADAC aber erst mal erobert.

Freilich hat der gelbe Verein auch mit Problemen zu kämpfen. Da für den 18-stöckigen Büroturm rund 20000 Tonnen Stahl verbaut werden sollen, haben die Verantwortlichen derzeit mit den steigenden Rohstoffpreisen zu kämpfen: „Wir müssen mit einer gewaltigen Kostenexplosion zurecht kommen“, so Ramstetter.

Spekulationen, dass man deshalb die Büroflächen umplanen muss oder sogar nach neuen Baufirmen fahndet, wies der ADAC-Sprecher allerdings zurück: „Wir sind im Zeitplan. Ab Herbst wird der Tiefbau stehen.“ Das sollte er auch. Haben sich die Verkehrs-Experten doch ein ehrgeiziges Ziel gesetzt: Bis 2010 soll das Mammut-Projekt mit seinen 23 Stockwerken fertig sein und das Bild des Westparks prägen. 2400 Arbeitsplätze wird der ADAC-Palast, der neben Büros auch ein Casino, ein Café und einen Veranstaltungsbereich umfasst, dann beherbergen.

Daniel Aschoff

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
0 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
Noch keine Kommentare vorhanden.
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.