Grill nicht gelöscht: Hund schwer verletzt

Isar-Ausflug mit bösen Folgen: Zwergpinscher Wanja tappt in heiße Glut auf dem Kies – an den Folgen der Brandverletzung leidet der Hund noch immer
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Burkhard Mayer mit seinem Zwergpinscher Wanja, dessen hintere Pfote noch immer bandagiert ist.
Petra Schramek Burkhard Mayer mit seinem Zwergpinscher Wanja, dessen hintere Pfote noch immer bandagiert ist.

München - Von wegen kalt. Burkhard Mayer schüttet und schüttet, es qualmt und zischt und faucht. Nach zehn Litern Isar-Wasser ist der schwarzverkohlte Haufen durchnässt, die Glut unter den Kohlen endlich gelöscht. Die verbrennt keinem Hund mehr die Pfoten.

Genau das ist nämlich Burkhard Mayers Hund Wanja passiert. Am Wochenende ist er mit seiner Frau Maria und seinem Zwergpinscher am Flaucher. Der Kies ist übersät mit Badenden und Grillern. „An der Isar habe ich Wanja kurz von der Leine gelassen”, sagt Mayer. „Er lief neben mir her – auf einmal hörte ich ihn ganz schlimm und hoch jaulen.”

Direkt neben dem Weg liegt eine Grillstelle – sie scheint gelöscht, doch unter den Kohleresten liegt ein höllisch heißer Rost und darunter eine dicke Schicht Glut.
Wanja sieht und spürt es nicht – er läuft mittendurch und verbrennt sich die linke Vorderpfote nur leicht, die hintere dagegen schwer. Mayers „kleine Gazelle”, wie der Münchner seinen Hund liebevoll nennt, hüpft nur noch auf drei Pfoten, heult und wimmert.

Der Flugbegleiter nimmt Wanja auf den Arm und hält seine Pfote etwa eine Viertelstunde in die Isar. „Danach fragte ich Badegäste nach einer leeren Flasche”, sagt der 41-Jährige. „Durch die Hitze und den metallenen Grill, der unter der Asche lag und glühte, gab es eine gewaltige Reaktion, als ich das Wasser ausgoss. Ich musste fünf Mal neues Wasser holen, bis es endlich aus war.”
Dann trägt Mayer seinen Hund nach Hause. Der Zwergpinscher ist von den Schmerzen wie von Sinnen. Auch nachdem die Tierärztin ihn eincremt und das Bein verbindet, hat Wanja starke Schmerzen. „Jetzt läuft er auf drei Beinen, leckt sich die Wunden, da hilft die Heilsalbe nicht viel”, sagt Mayer. Die Pfote entzündet sich später, immer wieder muss das Paar den Verband wechseln. „Für uns ist Wanja wie ein Kind – da haben wir uns große Sorgen gemacht.”

Mayer ist wütend und enttäuscht: „Ich frage mich bis heute, warum diese Menschen ihr Feuer nicht ausgemacht haben – und was gewesen wäre, wenn ein Kind in diese Falle getappt wäre. Man muss hier doch den Kopf einschalten, aber bei vielen ist das nicht der Fall.”

Das gelte übrigens nicht nur für nicht gelöschte Grillstellen, sagt Mayer. Wanja hätte auch in eine der unzähligen zerschlagenen Glasflaschen treten können. „Genau deswegen gibt es derzeit ja auch eine Kampagne am Flaucher”, sagt er. „Gegen heiße Grillasche leider noch nicht.”

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