Grausamer Tod eines Kaninchens
München - Für das einsame Kaninchen kam jede Hilfe zu spät: Als die Retter es fanden, lag es tot in seinem Außenstall, Schneeflocken bedeckten den kleinen Körper. Seit Tagen hatte sich niemand mehr um das Häschen gekümmert. Der Münchner Tierschutzverein hat jetzt Anzeige in diesem besonders grausamen Fall von Tierquälerei gestellt.
Nachbarn hatten die Tierschutzinspektoren darauf aufmerksam gemacht, dass in einem Garten im Münchner Norden ein Kaninchen lebe, das offenbar schon seit längerem nicht versorgt worden war. Die Tierfreunde fuhren sofort zu der genannten Adresse, konnten jedoch nichts mehr für den Vierbeiner tun.
Entsetzt stellten sie fest, dass in dem Außenstall weder Stroh zum Wärmen, noch Heu zum Fressen bereit lag. Das Wasser in der Trinkflasche war gefroren, das Eis hatte den Glasbehälter gesprengt, der Stallboden war voller Scherben. Woran das Tier gestorben ist, soll eine Obduktion klären.
Sicher ist: Das Kaninchen wurde alles andere als artgerecht gehalten. „Zu Hunger, Durst und Kälte gesellte sich auch noch die Einsamkeit“, sagt Judith Brettmeister vom Tierschutzverein. „Kaninchen sind Gruppentiere und fühlen sich ohne die Gesellschaft von Artgenossen nicht wohl.“
Unglaublich: Einen Tag nachdem die Tierschutzinspektoren das tote Kaninchen gefunden hatten, meldete sich die Besitzerin. Entrüstet und völlig uneinsichtig. Sie habe sich regelmäßig um das Tier gekümmert, behauptete die Frau – einmal wöchentlich, immer freitags. Der Tierschutzverein hat Anzeige erstattet. Auch das Veterinäramt ist eingeschaltet.
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