Google macht neue München-Bilder – wie anders die Stadt noch beim letzten Mal vor 15 Jahren aussah

Nach 15 Jahren Pause macht Google neue Street-View-Bilder in München. Ein Blick auf die alten, bevor sie verschwinden.
von  Myriam Siegert
50er-Jahre-Architektur samt Schwammerl-Vordach und das Relief des Münchner Künstlers Rupprecht Geiger hinter der Fassade - hier steht er noch, der alte Hauptbahnhof. 2019 wurde die alte Bahnhofshalle abgerissen, jetzt kommt erstmal lange nichts. Im Untergrund allerdings wird schon fleißig gebaut.
50er-Jahre-Architektur samt Schwammerl-Vordach und das Relief des Münchner Künstlers Rupprecht Geiger hinter der Fassade - hier steht er noch, der alte Hauptbahnhof. 2019 wurde die alte Bahnhofshalle abgerissen, jetzt kommt erstmal lange nichts. Im Untergrund allerdings wird schon fleißig gebaut. © Screenshots Google Street View

München - Wenn Sie ein Auto mit einem markanten Kamera-Aufbau auf dem Dach sehen, winken Sie ruhig – es kann gut sein, dass hier gerade der Tech-Riese Google vorbeifährt und die Stadt fotografiert. Für den Kartenservice Google Maps, genauer die Funktion Street View, sind seit Juni wieder die knipsenden Fahrzeuge unterwegs.

Die Kameras erstellen alle paar Meter hochauflösende 3D-Panoramaansichten, die dann zusammengefügt werden. Kfz-Kennzeichen und Gesichter werden automatisch verpixelt. Wann genau wo gefahren wird, verrät Google nicht. Bis Oktober will man fertig sein. In Deutschland waren die Vorbehalte gegen das Durchfotografieren der Städte größer als anderswo auf der Welt, weswegen Google die Aufnahmen seit 2010 nicht erneuerte.

In 15 Jahren hat sich in München viel verändert

So können wir heute bei einer gemütlichen Fahrt durch diese digitalisierte Ansicht der Stadt Ecken von München wiederfinden, die wir vielleicht schon vergessen hatten und die es so heute nicht mehr gibt.

Die allermeisten Bilder in München stammen aus dem Jahr 2008, man mag gar nicht glauben, was sich in nur 15 Jahren so alles getan hat. Die Boazn am Ende der Straße, die lange schon verschwunden ist, der Metzger am Eck, der jetzt ein Einrichtungsgeschäft ist, Läden und Clubs die lange geschlossen haben. Supermarktketten, die es nicht mehr gibt. Ein wahres Fest für Nostalgiker.

Erst Kunstpark Ost, dann Kultfabrik – dieses Eingangsareal an der Grafinger Straße weckt bei vielen Erinnerungen an wilde Zeiten.
Erst Kunstpark Ost, dann Kultfabrik – dieses Eingangsareal an der Grafinger Straße weckt bei vielen Erinnerungen an wilde Zeiten. © Screenshots Google Street View

Vor allem auf Gewerbeflächen hat sich viel getan – (Luxus-)Wohnungen statt Fabrikhallen, freier Blick über Brachflächen – die Münchner Nachverdichtung lässt sich nochmal live nachvollziehen.

Allerdings nicht mehr lange: die alten Ansichten werden nach und nach durch neue Aufnahmen ersetzt, heißt es von Google. Es lohnt also, nochmal reinzuschauen ins "alte München". Die AZ hat einige dieser besonderen Bilder gesammelt – klicken Sie sich durch!

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