Goldener Herbst: Unsere liebsten Sonnenplätze in München

München - Im Herbst ist jeder Sonnenstrahl willkommen. Denn die Hitze ist weg, es ist einfach nur angenehm, die letzten warmen Strahlen zu spüren. In der AZ stellen wir Ihnen deshalb unsere liebsten Sonnenplätze für das Wochenende vor. Genießen Sie die letzten Strahlen, denn man weiß ja in dieser Jahreszeit nie, wie lange es noch hält, bevor man eine Mütze braucht.
Grosshesseloher Brücke: Beste Aussicht

Eines meiner Lieblings-Herbstplatzl in der Stadt ist die Großhesseloher Brücke. Von da oben aus hat mein einen traumhaften Blick über das Isartal in Richtung München. Und wenn man genug hat von der Aussicht, radelt man schnell runter an die Isar und sucht sich dort je nach Sonnenstand ein warmes Plätzchen am Ufer. In meinem Radlkorb hab' ich immer eine Decke, eine Brotzeit, zwei Gläser und eine Flasche Wein dabei. Je länger der Herbst dauert, desto bunter wird das Laub der Bäume. Ein echter Farbenrausch, der oft auch noch Ende Oktober zu genießen ist. An der Isar entlang ist man auch ruckzuck wieder zurück in der Stadt.
Ralph Hub
Dreifaltigkeitsplatz: Auf eine Halbe und eine Wurst

Nur ein kleines Eck weg vom Viktualienmarkt liegt der Dreifaltigkeitsplatz. Der Name verspricht viel Spirituelles, aber das ist schon lange vorbei. Entstanden ist der Platz auf dem ehemaligen Friedhof des Heilig-Geist-Spitals. Daneben stand einst die Heilig-Geist-Kapelle. Beide verschwanden Anfang des 19. Jahrhunderts. Ob spirituell oder nicht: Die Atmosphäre auf dem Platz versetzt einen in eine andere Welt - und das in unmittelbarer Nähe des trubeligen Marktes. Selbst wenn die ansässigen Wirtschaften geöffnet haben, ist es hier angenehm entspannt, fast ein bisschen dörflich. Ist ein Tisch im Bratwurstherzl frei, setzt man sich am besten hin, bestellt eine Halbe und ein paar Würstl und genießt die letzten Sonnenstrahlen.
Ruth Frömmer
Hirschgarten: Lange Sonne am Zaun

Übergangsjahreszeiten werfen, trifft man sich draußen, regelmäßig die eine Frage auf: "Is' da noch Sonne?" Eine gute Frage, auf die man Antworten kennen sollte - wie etwa diese hier: Wer im Hirschgarten ganz, ganz lange Sonne haben möchte, muss einfach (vom Eingang gesehen) ganz nach rechts an den Zaun zum Wildgehege. Und ein bisserl Tierpark-Gefühl ist auch dabei.
Thomas Müller
Jagdschlössl: Kaiserschmarrn mit Decke

Umringt von hohen Häusern wirkt das einstöckige Jagdschlössl am Rotkreuzplatz wie ein Relikt aus der Vergangenheit. Auch drinnen wird man zurückversetzt in Zeiten, wo die Halbe noch keine 4,90 kostet und der Stammtisch der größte im Raum ist. Touris gibt's hier keine, dafür Alteingesessene, die karteln und ratschen. Wenn im Biergarten die tiefstehende Sonne zwischen Hecke und den großen Schirmen reinschaut, schmeckt der Kaiserschmarrn mit Zwetschgenröster noch besser. Und wenn's richtig herbstelt, sitzt man dort vorm Schnürlregen geschützt und auch in den Abend hinein gemütlich - weil es Heizstrahler und Decken gibt.
Markus Giese
Max-Joseph-Platz: Sonnen vor der Oper

Wer sich so richtig aufwärmen will, muss sich auf die Steinbank auf dem Platz vor der Oper setzen. Da ist so lange Sonne, dass man am Abend beobachten kann, wie die Leute zur Premiere stöckeln.
Christina Hertel
Kapuzinerstraße 31: Blitzurlaub in Griechenland

Nein, leise ist es nicht an der Kapuzinerstraße 31. Nennen wir es: lebhaft. Auf den Hockern vorm griechischen Café Ola ta Kala hat man die Sonne ab mittags im Gesicht - und so ziemlich alle(s) im Blick: die Radler, die von der Isar kommen, die Ordensschwestern, die in die Maistraße strömen, die fröhlichen Nachbarskinder und die freundlich zurück grüßenden Busfahrer der 58er und 68er. Dazu servieren die herzlichen Wirtsleute je nach Gusto und Tageszeit griechischen Bergtee (3,60 Euro), Mythos-Bier (3,20) oder Aperol Spritz (6). Dazu eine Moussaka (12,50) - und man wähnt sich zum Blitzurlaub in Athen. Yamas!
Michael Schilling
Waldfriedhof: Flanierend glücklich

Ich sitze ja generell viel herum im Arbeitsalltag, deswegen möchte ich mich in der Freizeit am liebsten bewegen. Sonne tanke ich also besonders gerne spazierend. Und das geht hervorragend bei einem Streifzug durch den Waldfriedhof. Hier wechseln sich Schatten und Sonne ab, das Licht bricht durch die Baumkronen und auch sonst ist es spannend, durch das weitläufige Areal zu schlendern. Wer es lieber gemütlich mag und sich setzen möchte, dem empfehle ich das Areal um den Friedhofsee im Neuen Teil bei der Aussegnungshalle. Von hier ist es auch nicht mehr weit zum Schloss Fürstenried.
Sophie Anfang