"Gold to go" in München: Barren aus dem Automaten

MÜNCHEN - Automaten helfen weiter, wenn man Zigaretten, Kondome oder Kaugummis braucht. Ab Donnerstag bekommt die große Familie der Automatenwaren ein neues, ungewöhnliches Mitglied in München: den Goldbarren.
Kein Witz: Ab Donnerstag kann jeder in der DAB Bank-Filiale in der Landsberger Straße einen Goldbarren aus einem Automaten ziehen. Karte rein, Ware raus – so einfach soll das gehen. Hinter der absurd klingenden Idee steht eine durchaus profunde Geschäftsidee. Die Ex Oriente Lux AG mit Sitz im baden-württembergischen Reutlingen betreibt die sogenannten „Gold-to-Go“- Automaten. Seit Mai diesen Jahres locken bereits zwei stumme Edelmetall-Verkäufer Kunden in Abu Dhabi und Dubai. „Die Automaten dort sind ein voller Erfolg“, erklärt der Unternehmens-Sprecher Sven Goeddel. Nun sollen nicht mehr nur wohlhabende Scheichs Gefallen an den Goldautomaten finden, sondern auch zahlungskärftiges deutsches Publikum.
Vergangene Woche wurden in Madrid und dem italienischen Bergamo Automaten aufgestellt, am Donnerstag ist München dran. Auch in Metzingen, Augsburg, Essen, Nürnberg, Wiesbaden und Pforzheim soll einen Gold-to-Go- Automaten bekommen. Nur, wie funktioniert das Gerät?
Der Automat ist mit Goldbarren im Wert von eins, fünf und zehn Gramm bestückt. Die Mini-Barren kosten dem tagesaktuellen Goldkurs entsprechend plus eine Marge für die Herstellung. Ein Gramm Gold wäre aktuell für rund 40 Euro zu haben, zahlbar mit Kreditkarte.
"Eine Geschenkidee, kein Investment"
Bleibt die Frage, wer so etwas braucht? Der Automat solle vor allem den Online-Shop gold-super-markt.de öffentlichkeitswirksam bewerben, heißt es. Und Sprecher Goeddel erklärt: „Die Mini-Goldbarren sind eine Geschenkidee, aber kein Investment.“ Wer sein Geld in Gold anliegen will, solle sich statt über ein Gramm, über eine Unze nachdenken. Die kostet rund 1000 Euro und gibt es nicht am Gold-to-Go-Automaten.
rke