Gnadenlose Inflation: Münchner Haushalte verlieren 829 Millionen Euro

Insbesondere ärmere Menschen haben schwer unter der Inflation zu leiden: Allein für Lebensmittel müssen Münchner Haushalte pro Monat im Schnitt 40 Euro mehr berappen.
von  AZ/dpa
Wegen Inflation: 39 Euro kostet der Einkauf pro Monat mehr. (Symbolbild)
Wegen Inflation: 39 Euro kostet der Einkauf pro Monat mehr. (Symbolbild) © Jan Woitas/dpa-Zentralbild/dpa

München - Die Inflation frisst derzeit ziemlich gnadenlos ein Loch ins Portemonnaie. Auch im Juli stiegen die Preise für Verbraucher in Bayern wieder um ein Prozent. Das teilte das Landesamt für Statistik am Donnerstag mit. Insgesamt sind das acht Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Haushaltsenergie inklusive Strom und Gas verteuerte sich im Jahresvergleich um 47,2 Prozent. Zur Haushaltsenergie gehört auch Heizöl, das mehr als doppelt so teuer war wie im Juli 2021. Kraftstoffe waren 24,4 Prozent teurer, Nahrungsmittel 14,7 Prozent.

Münchner Haushalte: 829 Millionen Euro weniger

Wenn diese Entwicklung so weiter geht, sollen es insgesamt 829 Millionen Euro sein, die den Münchner Haushalten in diesem Jahr verloren gehen. Das rechnet die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) vor. Sie bezieht sich dabei auf eine regionale Kaufkraftanalyse des Pestel-Instituts aus Hannover. Allein bei Lebensmitteln seien es 366 Millionen Euro zusätzlich, die Münchner ausgeben müssen. 

Besonders von der Inflation betroffen sind laut NGG die ärmsten Menschen: Alleinerziehende und Singles mit einen monatlichen Nettoeinkommen unter 2.000 Euro erwarten hochgerechnet Kaufkraftverluste von 276 Millionen Euro. 

Lebensmittelpreise steigen massiv

Insbesondere die gestiegenen Lebensmittelpreise seien ein Treiber dieser Entwicklung: Der durchschnittliche Haushalt in München hat da laut der Studie in der ersten Jahreshälfte 39 Euro pro Monat mehr ausgeben müssen. Bei der Energie sind es 38 Euro und die Mobilität habe sich um 12 Euro pro Monat verteuert. 

Die Gewerkschaft fordert nun spezielle Hilfen für Beschäftigte mit niedrigem Einkommen, aber auch für Rentner, Studierende und Arbeitslose. Die bisherigen Entlastungspakete reichten nicht aus.

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