Gluthitze: Tipps zum cool bleiben
München - Heißer geht’s kaum: Am Wochenende kratzt das Thermometer in München an der 40-Grad-Marke. Gefühlt kann es sogar noch heißer werden. Wer da cool bleiben will, sollte einige Tipps beachten. Bereits gestern hat der Deutsche Wetterdienst erste Hitzewarnungen herausgegeben. Die AZ beantwortet die wichtigsten Fragen rund um die Hitzewelle und zeigt, wie man sich und seine Liebsten schützen kann.
Woher kommt die Hitze? Der Ursprung kommt aus der Sahara. Über der afrikanischen Wüste heizt sich die Luft auf und kommt dann über das spanische Festland und die Balearen nach Deutschland. „Die Zeit der trockenen Luft ist vorbei. Jetzt kommt heißfeuchte Luft aus dem Südwesten und sorgt für noch wärmere Temperaturen“, sagt Diplom-Meteorologe Jürgen Schmidt.
Welche Getränke bieten sich an? Die Hitze kann einen schnell dazu verleiten, eiskalte Getränke zu trinken. Aber Vorsicht: Das reizt nicht nur Magen und Darm, sondern führt dazu, dass der Körper hinterher die Magenwände wieder aufheizen will. Die Folge: zusätzliche Wärme. Deshalb gilt: Besser zu lauwarmen Getränken greifen – und auf Alkohol verzichten.
Was tun mit den Haustieren? Hund, Katze, Maus – auch für die kleinen Begleiter ist die Hitze oft unerträglich. Oberste Regel: Lassen Sie Ihr Tier nie im Auto zurück. Hilfreich sind zudem kleine Mahlzeiten. Die strengen den Körper weniger an. Wenn’s für das Tier an die frische Luft geht, sollten derlei Ausflüge in die frühen Morgenstunden oder in den Abend hinein verlegt werden. Zögern Sie außerdem nicht, Ihrem Tier die nötige Abkühlung zu verpassen und es abzuduschen. Verzieht sich beispielsweise ein Hund schnell in den Schatten, ist das ein deutliches Zeichen. Katzen sind schon froh, wenn sie kalte Fliesen vorfinden. Auch den Bauch zu rasieren, kann durchaus hilfreich sein. Generell gilt: Tiere nicht zu lange in der Sonne lassen.
Was tun bei langen Reisen? Wer am Wochenende mit dem Auto in den Urlaub fährt, muss sich auf besondere Umstände einstellen. Susanne Moritz, Ernährungsexpertin der Verbraucherzentrale Bayern, erklärt, wie man sich am besten ernährt: „Ausreichend trinken ist wichtig, um Flüssigkeits- und Mineralstoffverluste auszugleichen. Die Leistungsfähigkeit sinkt bereits bei einem Flüssigkeitsverlust von nur zwei Prozent des Körpergewichts deutlich.“ Die besten Durstlöscher sind Wasser, Saftschorlen, Kräuter- und Früchtetees. Koffeinhaltige Getränke wie Cola, Eistee, Kaffee oder Energy-drinks wirken zwar kurzfristig belebend, ersetzen aber keine Ruhepause. Ebenso wenig geeignet sind fette Speisen wie Currywurst, panierte Schnitzel und zu große Portionen. Besser: kleine Snacks.
Wie schläft man trotzdem gut? Wer sich ins Bett flüchtet, sollte sich feuchte Tücher um die Waden legen. Auch mit kaltem Wasser gefüllte Wärmflaschen helfen gegen nächtliche Schweißausbrüche. Am kühlsten ist es im Keller. Also, warum nicht mal für den guten Schlaf ein Stockwerk tiefer ziehen? Ansonsten gilt: Tagsüber die Rollläden unten lassen und erst nach Abkühlung lüften, am besten in den frühen Morgenstunden. Aufpassen sollte man nur, dass man sich keinen Zug holt. Also auch den Ventilator oder die Klimaanlage nachts ausschalten.
Zur Abkühlung kalt duschen? Besser nicht. Zunächst ist das kühle Nass zwar hilfreich, dann bewirkt es aber genau das Gegenteil. Durch das schockartige Abkühlen verengen sich zunächst die Gefäße. Danach kann der Körper aber schlechter Wärme abgeben, es entsteht ein Hitzestau – und man schwitzt umso mehr.
Wie heiß darf's am Arbeitsplatz sein? Grundsätzlich soll es am Arbeitsort nicht mehr als 26 Grad haben, sagt Bertram Brossardt von der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft. Das ist aber kein Muss: „Die Arbeitsstättenregeln sehen keine absolute Obergrenze zulässiger Temperaturen am Arbeitsplatz vor.“ Anspruch auf eine Klimaanlage besteht nicht.
Darf ich bei Hitze in der Arbeit Flip-Flops oder kurze Hosen tragen? Hier gibt es keine gesetzliche Regelung. „Es kommt auf die Vereinbarungen im Betrieb an“, sagt Brossardt. Grundsätzlich gilt: Bei Terminen oder Kundenkontakt ist so lockere Kleidung tabu. In Banken, Versicherungen und Kanzleien seien ja schon Jeans und Turnschuhe verpönt.
Freibad, Badesee — was sonst? Auf der Alm, da gibt's koa Hitz': Warum also nicht einfach mal den Weg in die Berge suchen. Getränke gibt’s da mit Sicherheit auch.
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