Glück gehabt: Polizistin rettet Auto dieser Münchnerin
München - Polizisten auf Streife gelten als Maßregler und Knöllchen-Verteiler. Polizisten eilen den Bürgern aber auch zur Hilfe. So wie neulich in Schwabing-West, als eine Beamtin ein führerloses Auto einparkte, das aus einer Parklücke auf die Straße gerollt war.
Die Inhaberin, Christina Heinrich, saß zu diesem Zeitpunkt nichtsahnend in einem Fußpflege-Salon um die Ecke. Nachdem sie beim Einparken an den Bordstein gestoßen und wieder ein Stück zurück gefahren war, vergaß sie, den Schalthebel auf "Parken" zu stellen.
Bremse nicht aktiviert - Auto rollt auf die Straße
Die Folge: "Das Auto hat sich selbstständig gemacht, ist zurückgerollt auf die Straße", erzählt die 65-Jährige. So schilderte es ihr eine Polizistin, die sie auf dem Handy anrief; möglich war das, weil hinter der Windschutzscheibe des Autos ein Zettel mit Heinrichs Telefonnummer lag. Die Polizistin bat Heinrich, ihr Auto wieder einzuparken. "Ich hab’ ihr gesagt: Das ist gerade ganz schlecht."Die Beamtin sei deshalb vorbeigekommen, sie habe ihr den Autoschlüssel übergeben und die Polizistin habe das Auto korrekt eingeparkt. Heinrich: "Es ist mir zwar schon passiert, dass Polizisten nett waren, aber nicht so nett. Ich war ganz baff", sagt sie.
Es hätte auch anders kommen können. Wenn ein Auto den Verkehr behindere, werde es "in so einer Situation schlimmstenfalls abgeschleppt", sagt ein Polizeisprecher.
Polizistin schnappt sich Autoschlüssel und parkt ein
Heinrich hatte also Glück – und erinnert sich an eine weitere positive Begegnung mit der Polizei. Der Vorfall liegt 46 Jahre zurück: Ein Freund sei in betrunkenem Zustand im Auto gesessen, jedoch ohne Schüssel im Zündschloss – rechtlich gesehen also nicht unmittelbar abfahrbereit.
Ein Polizist habe sich mit den Worten an ihn gewandt: "Rutschen Sie rüber, ich fahr Sie nach Hause."Was er dann auch getan habe, eskortiert von einem Kollegen.
Polizisten durften Dankes-Geste nicht annehmen
Christina Heinrich ist es wichtig, auch diese Seite der Polizeiarbeit zu sehen. "Man wächst ja damit auf, dass die Polizei der Feind ist. Man erwartet ja immer die negativen Erfahrungen, aber ich hab erstaunlich viele positive Erfahrungen gemacht. "Nach der jüngsten Erfahrung wollte Heinrich sich bei den Beamten bedanken, mit einer Spende in die Kaffeekasse oder einem Kuchen. "Aber die durften nichts annehmen, ich hab dann eine E-Mail geschrieben."
Der Polizeisprecher bestätigt das und sagt: "Wir freuen uns natürlich, dass wir ihr helfen konnten. Wir sind ja eine Polizei für unsere Bürgerinnen und Bürger."
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