Glockenspiel auf dem Rathaus sorgt für Misstöne
MÜNCHEN - Es ist weltberühmt, tausende Blicke von Einheimischen und Touristen wandern mehrmals täglich hinauf zum Glockenspiel hoch über dem Münchner Marienplatz. Was sie zu hören bekommen, sind angeblich falsche Töne. Das jedenfalls behaupten zwei renommierte Musiker.
Dissonanzen im Rathaus – da denken viele gleich an Rot-Grün. Diesmal aber sind die Missklänge nicht politischer, sondern musikalischer Natur: Das Glockenspiel im Rathaus trifft seit seiner Renovierung vor zwei Jahren offenbar die falschen Töne.
Das haben die Münchner Glockenspiel-Musiker Stefan Duschl und Rainer Kühne aufgedeckt. Die sogenannten Carilloneure monieren: Das Glockenspiel trifft seit längerem anstelle des zweigestrichenen C ein Cis – also einen Halbton darüber.
Das Baureferat ist dem Mangel schon auf der Spur. Laut Referatssprecher Jürgen Marek sollen Experten die Missklänge ergründen. Erste Hypothese: Das Glockenspiel bimmelt seit 2007 falsch, als das holländische Unternehmen „Koninklijke Eijsbouts“ das Geläut restaurierte und neu stimmte. Die Instandsetzung des gut 100 Jahre alten Tourismusmagnets kostete 750 000 Euro – 666 000 spendeten die Münchner. Das gehörte eben zum guten Ton.
va
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