Gleisbruch am Marienplatz: Das steckt dahinter

Durch einen Schienenschaden am Marienplatz kam es zu großen Behinderungen im Berufsverkehr. In der Nacht zum Donnerstag soll das gebrochene Gleis eingehend untersucht werden - erst dann kann die genaue Ursache ermittelt werden.
von  Bettina Funk
Gut voll: Der Bahnstein am U-Bahnhof Implerstraße am Mittwochmorgen.
Gut voll: Der Bahnstein am U-Bahnhof Implerstraße am Mittwochmorgen. © job

München - Auf den Bahnsteigen am Marienplatz herrschte am gestrigen Mittwochmorgen dichtes Gedränge, die wenigen fahrenden U-Bahnen waren überfüllt und am Sendlinger Tor warteten hunderte Fahrgäste an den Rolltreppen im Zwischengeschoss.

Ein Gleisbruch zwischen den Haltestellen Marienplatz und Sendlinger Tor sorgte im morgendlichen Berufsverkehr für großes Chaos. Der Schaden legte die beiden Linien U3 und U6 weitgehend lahm, da die Strecke zwischen Sendlinger Tor und Odeonsplatz am Morgen nur eingleisig befahren werden konnte.

Gegen 6.45 Uhr stellte die Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) den Schaden fest und sperrte das Gleis. Die gebrochene Schiene wurde laut MVG mit Laschen gesichert und provisorisch repariert. Um kurz nach 9 Uhr konnten dann wieder Bahnen das Gleis befahren – es kam jedoch noch bis zum späten Vormittag zu Zugausfällen, bis sich der U-Bahn-Takt wieder normalisiert hatte. Während der Störung pendelte die U3 zwischen Fürstenried West bis Implerstraße und Münchner Freiheit bis Moosach. Die Züge der U6 fuhren zwischen Sendlinger Tor und Odeonsplatz wechselseitig über das intakte Gleis.

Gleisbruch am Marienplatz: Umsteigemöglichkeiten völlig überfüllt

Die MVG riet den Fahrgästen, auf Bus und Trambahn umzusteigen, doch auch die waren bald überfüllt. Deshalb mussten sich die Fahrgäste mit längeren Fahrtzeiten und dichtem Gedränge abfinden. Gerade am Sendlinger Tor, das zurzeit eine Baustelle ist, war das Chaos groß. Die MVG versuchte, durch Blockabfertigung im Zwischengeschoss den Zugang zu den Bahnsteigen zu regulieren.

Die abschließende Reparatur sollte laut MVG in der nächtlichen Betriebspause erfolgen und die gebrochene Schiene ersetzt werden. Grund für den Bruch sei jedoch nicht unbedingt die Abnutzung oder das Alter der Gleise, hieß es von der MVG. „Dass Gleise brechen, ist nicht außergewöhnlich, es kommt nur nicht oft vor“, sagte ein Pressesprecher auf AZ-Anfrage.

Nach dem Ausbau soll das Gleisstück daher untersucht werden. Erst dann könne die Ursache festgestellt werden – und, ob möglicherweise auch andere Abschnitte im Streckennetz gefährdet seien. Erst Anfang Dezember war eine Weiche am Laimer Platz gebrochen und eine U-Bahn deswegen entgleist. Grund war dort ein Herstellungsfehler, wie ein externes Gutachten bestätigte.

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