Glasfaser: Schnelles Netz für mehr Münchner

München – Wie viel Lebenszeit der moderne Mensch damit verbringt, auf Ladebalken am Computerbildschirm zu schauen, das mag man eigentlich gar nicht wissen. Erfreulicher ist da schon diese Zahl: die 27.
So viele Stadtgebiete wollen die Stadtwerke München (SWM) in den kommenden fünf Jahren ans Glasfasernetz anschließen. Bisher hängen da nur Viertel innerhalb des Mittleren Rings dran, jetzt geht’s nach außerhalb. Das bedeutet, dass bis zum Jahr 2021 rund 70 Prozent der Haushalte die Möglichkeit auf einen Breitbandanschluss über Glasfaser und damit schnelles Internet haben sollen.
Bis 2021 haben knapp 570 000 Haushalte Glasfaser-Anschluss
Florian Bieberbach, Chef der SWM, sagt dazu: „Bereits noch in diesem Jahr beginnen wir, die Gebiete Hasenbergl und Harthof zu erschließen. Wir bauen das Netz schrittweise flächendeckend aus.“ Danach kommen Gebiete wie die Messestadt Riem sowie Areale in Obersendling und Laim. „Bis 2021 werden die SWM knapp 570 000 Haushalten sowie etwa 81 000 Gewerbebetrieben in München die Möglichkeit eines leistungsfähigen Glasfaser-Internetanschlusses bieten können.“
Dieter Reiter, der als Münchner Oberbürgermeister auch Aufsichtsratschef der Stadtwerke ist, sagt dazu: „Die Glasfaser-Erschließung für München basiert auf einem zukunftsfähigen und nachhaltigen Ansatz. Der Zugewinn an Infrastruktur treibt die Digitalisierungsstrategie der Landeshauptstadt voran.“ Das ist auch nötig, denn bisher ist man noch ein wenig hinterher.
Glasfaser: München und Deutschland abgeschlagen
Verschiedene Studien zeigen, dass München und Deutschland bei schnellen Datenverbindungen und Glasfaserausbau hinter andere Städte und Länder zurückfallen. Im globalen Vergleich liegt Deutschland auf Rang 36 von 143 betrachteten Ländern. Die Spitzenplätze belegen Singapur, Hongkong und Südkorea. München belegt im Vergleich von 70 Städten wiederum nur den 17. Rang.
Die Abhängigkeit vom Internet steigt immer weiter. Ein Ausbau des Glasfasernetzes in Arealen außerhalb der Kerngebiete ist besonders wichtig, damit sich Firmen dort ansiedeln und die inneren Gebiete der Stadt so möglicherweise entlastet werden. Aber auch für Privathaushalte soll Breitband-Internet zum Standard werden – schließlich werden die Daten immer mehr.