Gisela und die "Traumstadt" ziehen aus
MÜNCHEN - Am Ende singt die Gisela noch die Schwabinger Laterne – direkt neben dem krummen Stangerl, ganz wie in den 50ern. Damals war sie Deutschlands jüngste Wirtin und lockte mit ihren Chansons Weltstars wie Kirk Douglas oder Leonard Bernstein in ihr Lokal.
Heute ist Gisela 84 und die guten Zeiten sind längst vorbei. Trotzdem drängen sich am Dienstagabend fast 100 Gäste in der 120-Quadratmeter-Wohnung in der Kaulbachstraße – dem Heim des Künstlervereins „Traumstadt Schwabing“. Wirtschaftsreferent Dieter Reiter und seine Frau Petra haben sogar den Gastronomenball geschwänzt.
Denn hier geht so was wie eine Ära zu Ende: Der Künstlerverein muss ausziehen, weil die Wohnung verkauft wurde (az-muenchen berichtete).
Einen Tag nach der Feier ist der Schwabinger Fotograf Wolfgang Roucka mit anderen Traumstädtern schon am Packen. Die Stimmung sei „sensationell“ gewesen. Wehmut? „Gar nicht“, sagt Roucka. Es gehe ja weiter. Im Gespräch sei etwa eine Wohnung in der Montsalvatstraße. Roucka: „Wir machen an anderen Orten weiter.“
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