Gilt das Ticket bald für mehr Stationen?

München - Heute gibt es den Krisengipfel: Unter anderem treffen OB Dieter Reiter (SPD) und Ministerpräsident Markus Söder (CSU) aufeinander, um die gefährdete MVV-Tarifreform doch noch zu retten. Gelingt das, ist es für sehr viele Menschen in der Region eine gute Nachricht. Für Innenstadt-Bewohner hingegen in vielen Fällen nicht. Wer nur innerhalb der bisherigen zwei Ringe unterwegs ist, würde künftig mehr für seine Zeitkarten zahlen.
Genau für diese Gruppe aber wird jetzt im Stadtrat Entlastung gefordert. Zumindest für die Innenstädter, die sich entscheiden, statt einer Zeitkarte künftig lieber mit Einzeltickets unterwegs zu sein. Denn die Liberal-Konservativen Reformer (LKR) im Stadtrat haben gestern offiziell beantragt, dass die Kurzstrecke in Bus und Tram künftig acht statt vier Stationen weit gelten soll – und in U-Bahn und S-Bahn vier statt zwei. Das solle in der künftigen „M-Zone“, also im Stadtgebiet, gelten.
Aktuell kostet ein Kurzstrecken-Ticket im MVV 1,50 Euro.
Begründet wird der Antrag explizit mit den Zumutungen, die für die Innerstädter mit der MVV-Reform verbunden wären. „Viele Bürger sind gerade in die Innenstadt gezogen, weil sie die Nähe zur Arbeitsstelle gesucht haben“, argumentieren die LKR. Die teuren Lebenshaltungskosten wie die Miete hätten sich bisher durch die niedrigeren Wegekosten zumindest teilweise amortisiert