Gibt es noch Hoffnung?: Wohnungsnot in München: Die große Mieterverdrängung - München - Abendzeitung München
Der Wohnwahnsinn ist und bleibt ein Münchner – doch geplagte Mieter wehren und organisieren sich.
München - Es vergeht kein Jahr in München, in dem sich nicht sehr viel ums Thema Wohnen dreht. Erst recht im Wahl(kampf)jahr 2018. Die Wahl ist wohl auch der Anstoß für die vielen frustrierten Mieter in dieser Wohnwahnsinns-Stadt, nun gesammelt auf die Straße zu gehen. Unter dem Motto "#ausspekuliert" rufen Mieter-Aktivisten im September zur Großdemo gegen Spekulanten.
Seither gibt es den Mieterstammtisch einmal im Monat, über den auch die AZ regelmäßig berichtet, und bei dem mit jedem Treffen neue dramatische Fälle von Verdrängung ganz normaler Menschen aus ihren Vierteln ans Licht kommen. Wie Münchner Mieter für den Profit verscheucht werden, wird sogar bundesweites TV-Thema, als der Enthüllungsjournalist Günter Wallraff einen Reporter bei einem leider altbekannten Münchner Immobilienunternehmer einschleust und dessen Praktiken aufdeckt.
Münchner Mieter dürfen hoffen
Auch in Sachen GBW geht es 2018 munter weiter. Etwa mit den GBW-Mietern aus der Adams-Lehmann-Straße und vom Ackermannbogen, die trotz Sozialcharta mit Mieterhöhungen konfrontiert werden. Oder den Mietern aus der Nimmerfallstraße, denen der Abriss ihrer Häuser droht, auch wenn es einen Aufschub gibt. Und da sind die Menschen in der Schillerstraße, deren Apartments einem Hotelneubau weichen müssen – auch das eine alte Münchner Geschichte. (Lesen Sie dazu: GBW-Mieter wollen Geld – und sind sauer auf Söder)
Immerhin 300 Wohnungen in Sendling rettet die Stadt per Vorkaufsrecht. Eine Verschärfung der Mietpreisbremse wird ebenso beschlossen wie strengere Bedingungen bei der Erhaltungssatzung. 2019 will sich die Stadtverwaltung Wien anschauen – und die niedrigen Quadratmeterpreise dort. Münchner Mieter dürfen hoffen.
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