Ghostbikes in München: Fünf Räder im Stadtgebiet

Die Zahl der getöteten oder schwerverletzten Radler steigt weiter an. Deswegen haben der ADFC und die ÖDP jetzt eine besondere Aktion ins Leben gerufen – in München stehen jetzt herrenlose, schneeweise Fahrräder.
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Arnulfstraße / Donnersberger Brücke: Am 30. Juli 2015 wurde hier eine geradeausfahrende 69-jährige Radlerin von einem abbiegenden LKW übersehen und überfahren.
ADFC 5 Arnulfstraße / Donnersberger Brücke: Am 30. Juli 2015 wurde hier eine geradeausfahrende 69-jährige Radlerin von einem abbiegenden LKW übersehen und überfahren.
Autharistraße in Harlaching: Am 10. Dezember 2013 wurde hier ein 86-jähriger Radler von einem zu eng überholenden PKW erfasst und durch den Sturz so schwer verletzt, dass er später im Krankenhaus verstarb.
ADFC 5 Autharistraße in Harlaching: Am 10. Dezember 2013 wurde hier ein 86-jähriger Radler von einem zu eng überholenden PKW erfasst und durch den Sturz so schwer verletzt, dass er später im Krankenhaus verstarb.
Ingoldstädter Straße / Frankfurter Ring: Am 12. Juni 2014 wurde hier ein 82-jähriger Radfahrer von einem abbiegenden LKW-Fahrer übersehen und überrollt.
ADFC 5 Ingoldstädter Straße / Frankfurter Ring: Am 12. Juni 2014 wurde hier ein 82-jähriger Radfahrer von einem abbiegenden LKW-Fahrer übersehen und überrollt.
Offenbachstr (Einfahrt Pasing Arkaden): Am 16. Juli 2008 wurde hier eine 47-jährige Radlerin an der Baustelle der Pasing Arkaden von einem ausfahrenden LKW übersehen und überfahren.
ADFC 5 Offenbachstr (Einfahrt Pasing Arkaden): Am 16. Juli 2008 wurde hier eine 47-jährige Radlerin an der Baustelle der Pasing Arkaden von einem ausfahrenden LKW übersehen und überfahren.
Rosenheimer Straße: Am 5. Dezember 2011 wurde hier eine 23-jährige Radlerin von einem LKW erfasst und überfahren, als sie vom plötzlich endenden Radstreifen auf die Fahrbahn wechseln musste.
ADFC 5 Rosenheimer Straße: Am 5. Dezember 2011 wurde hier eine 23-jährige Radlerin von einem LKW erfasst und überfahren, als sie vom plötzlich endenden Radstreifen auf die Fahrbahn wechseln musste.

Die Zahl der getöteten oder schwerverletzten Radler steigt weiter an. Deswegen haben der ADFC und die ÖDP eine besondere Aktion ins Leben gerufen – in München stehen jetzt herrenlose, schneeweise Fahrräder.

München - Sie werden als "Ghostbikes", also Geisterräder, bezeichnet – Fahrräder ohne Besitzer und komplett in weiß lackiert. Seit einiger Zeit stehen auch in München fünf solcher Räder, unter anderem in der Ingolstädter, der Rosenheimer und der Arnulfstraße. Die Stellen markieren jeweils den Unfallort, an dem ein Radler oder eine Radlerin in den letzten Jahren ums Leben gekommen ist. Die Ghostbikes sind mit einer kleinen Gedenktafel versehen, auf der das Unfalldatum und das Alter des getöteten Radfahrers stehen. Auf eine Namensnennung wurde aus Pietätsgründen bewusst verzichtet, hieß es.

Fünf Ghostbikes im Stadtgebiet

Die Aktion ist eine Zusammenarbeit des Allgemeien Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) und der ÖDP. Die Macher wollen mit den Ghostbikes einerseites den Getöteten gedenken, andererseits soll aber auch das Bewusstsein der Verkehrsteilnehmer geschärft werden. Grund dafür ist die Abbiege-Problematik: Bei den tödlichen Verkehrsunfällen in München war fehlerhaftes Abbiegen und Wenden die dritthäufigste Ursache.

Lesen Sie hier: Start in die erste Saison - 1200 MVG-Radl stehen bereit

"Auch wenn München eigentlich als sichere Stadt für Verkehrsteilnehmer gilt, werden dennoch jährlich zwei bis acht Radlerinnen oder Radler durch Fremdverschulden im Straßenverkehr getötet", sagt Andreas Groh, stellvertretender Vorsitzender des Münchner ADFC.

"Ride of Silence" erstmals in München

Am 18. Mai findet dieses Jahr zum ersten Mal der "Ride of Silence" statt. Bei dieser weltweiten Veranstaltung wird unter anderem der Opfer gedacht, die im Straßenverkehr getötet wurden. Daneben gibt es auch noch eine Demonstration, die sich für mehr Radl-Verkehrssicherheit einsetzt. Weitere Informationen zum "Ride of Silence" gibt es hier.

Das erste Geisterradl wurde 2003 in St. Louis in den USA aufgestellt, in Berlin gibt es bereits seit 2009 insgesamt elf weiße Fahrräder. In der obenstehenden Bilderstrecke sehen Sie die fünf Münchner Ghostbikes.

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