Gewofag: Gewinne trotz niedriger Mieten

Die Städtische Wohnungsbaugesellschaft Gewofag legt die Bilanz 2012 vor: Sie hat 20 Millionen Euro verdient – bei 6,50 Euro Durchschnittsmiete.
München - Man kann in München Wohnungen vermieten und daran verdienen, ohne die Mieter zu schröpfen. So hat die städtische Wohnungsbaugesellschaft Gewofag im vorigen Jahr rund 20 Millionen Euro Gewinn gemacht – bei Durchschnittsmieten von 6,50 Euro.
32.000 Wohnungen gehören der Gewofag, dazu kommen 4500 Wohnungen, die sie für Fonds oder Gesellschaften verwaltet. „Wir stehen wirtschaftlich gut da“, sagt Geschäftsführerin Gordona Sommer: „Denn es ist uns gelungen, Wirtschaftlichkeit, Ökologie und soziale Verantwortung in Einklang zu bringen.“
Dafür investiert die Gewofag enorme Summen. In den nächsten fünf Jahren wird sie 3000 neue Wohnungen bauen und dafür 780 Millionen Euro ausgeben. Daneben werden ebenfalls 3000 Wohnungen modernisiert, was noch einmal 250 Millionen Euro kosten wird.
Zum Neubauplan gehören:
+ 270 Wohnungen in der Schwabinger Funkkaserne (von insgesamt 350)
+ 190 in der Messestadt
+ 70 in der Schwabinger Isoldenstraße
+75 Wohnungen am Reinmarplatz (Moosach)
+ 35 am Bauernbräuweg (Mittersendling)
+ 40 in der Kohlrauschstraße (Alte Heide).
+ geplant sind 370 an der Ludlstraße (Hadern (München))
+ und 170 am Innsbrucker Ring (Ramersdorf).
„Da geht es richtig rund“, sagt Gordona Sommer. Und neben dem Neubau wird auch der Bestand in Schuss gehalten. So wurden 100 Millionen Euro in die Quartiersentwicklung am Piusplatz in Berg am Laim gesteckt.
Das Quartier an der Passauer Straße in Sendling wird ein Modellprojekt: 310 Wohnungen werden modernisiert, 120 werden neu gebaut. Durch die Aufstockung von alten Gebäuden werden weitere 50 Wohnungen geschaffen.Anfang des Jahres hatte es Probleme mit Mietern gegeben. „Wir haben aufgrund dieser Beschwerden eine Neuorganisation eingeleitet, und die ersten Erfolge sind schon da“, berichtet Gordona Sommer.
Zum neuen Plan gehören:
Ein neues Kundenservicecenter, in dem zehn Mitarbeiter die Anlaufstelle für die Mieter sind und Beschwerden und Anregungen aufnehmen.
„Wir beschäftigen nur noch eigene Hausmeister, weil wir festgestellt haben, dass die sich mehr um die Anlagen kümmern.“
Eine Taskforce kümmert sich um große Beschwerden.
Ebenfalls ausgeweitet wird die soziale Betreuung der Mieter. Das reicht von der Unterstützung bei finanziellen Problemen, bei Nachbarschaftsstreit oder Vereinsamung. „Unsere Hausmeister sind da ein sozialer Seismograph, weil sie Probleme mitbekommen können“, sagt der dafür zuständige Sigismund Mühlbauer.
Die meisten Mieter sind auch zufrieden: Bei einer Umfrage bekam die Gewofag die Note „gut“.